In der Uckermark hat ein bemerkenswertes Projekt Fuß gefasst, das nicht nur der Natur dient, sondern auch wertvolle Bildungsangebote für die lokale Gemeinschaft schafft. Die neue Streuobstwiese nahe Beutel, die mit alten Obstsorten bepflanzt wurde, ist nicht nur ein Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität, sondern bietet auch bedeutende Möglichkeiten für Lernen und Teilhabe.
Lernfeld für die nächste Generation
Die Streuobstwiese, die von den Bewohnern des Waldhofs der Stephanus-Stiftung angelegt wurde, hat sich als wertvolles Lernfeld für die Kinder der Waldhofschule erwiesen. Die Schulkinder nehmen aktiv an wissenschaftlichen Projekten teil, wie das Erfassen und Untersuchen von Insekten in ihrem neuen Garten. Stellvertretender Schulleiter Matthias Bock betont die pädagogische Bedeutung dieser Erfahrungen: „Die Kinder lernen nicht nur die Natur schätzen, sondern auch, wie wichtig es ist, sich um sie zu kümmern.“
Erhaltung der Vielfalt
„Multivalente Nutzung obstgenetischer Ressourcen“ ist der komplexe Titel eines Forschungsprojekts, das seit den späten 90er Jahren in Brandenburg durchgeführt wird. Dabei wurde eine Vielzahl von alten Obstsorten erfasst, von denen viele in Supermärkten nicht erhältlich sind. Umweltminister Axel Vogel lobte das Projekt, weil es die Genressourcen alter Obstbäume schützt und gleichzeitig die regionale Artenvielfalt fördert.
Langfristige Perspektiven für die Region
Die ersten Erträge von den frisch gepflanzten Obstbäumen werden in etwa 20 Jahren erwartet. Dies ist eine wichtige Investition in die Zukunft der Region und ihrer künftigen Generationen. Ulrike Gerhardt von der Naturparkverwaltung hebt hervor, wie entscheidend es ist, dass die Gemeinschaft in solche Projekte einbezogen wird: „Wir können die Natur nicht schützen, ohne die Menschen mit ins Boot zu holen.“
Zusammenarbeit mit der Stephanus-Stiftung
Im Rahmen des Projekts haben die Partner der Stephanus-Stiftung wertvolle Unterstützung geleistet. Ihr Engagement zeigt, wie soziale Einrichtungen zur Verbesserung der Umwelt beitragen können. Projektleiterin Dr. Heike Wiedenhöft betont die Notwendigkeit partnerschaftlicher Zusammenarbeit, um solche umfangreichen Vorhaben zu realisieren. Neben der Wiese bei Beutel wurden auch weitere Streuobstflächen entlang der alten Bahntrasse Templin-Prenzlau sowie auf den Geländen des Waldhofs angelegt.
Insgesamt ist die Streuobstwiese ein lebendiges Beispiel dafür, wie Umweltschutz und Bildung Hand in Hand gehen können. Sie ist nicht nur ein Ort für die Erhaltung von Obstsorten, die in Vergessenheit geraten sind, sondern auch ein Ort für Gemeinschaft und Lernen, der für viele Menschen in der Region von Bedeutung ist.
– NAG