Die anstehende Reise von 36 Uckermärkern in den Staat New York wirft einen spannenden Blick auf die Verbindungen zwischen Deutschland und Amerika. Diese Gruppe, zu der auch der 25-jährige Paul Stangenberg gehört, zeigt, wie historische Einwanderungsgeschichten bis heute nachhallen. Die Teilnehmer der Reise sind zum Teil Nachfahren jener Auswanderer, die im 19. Jahrhundert aus Glaubensgründen in die USA aufbrachen.
Nachfahren mit Wurzeln in der Uckermark
Der Bezug zur Geschichte ist éinem den Reisenden besonders wichtig. Paul Stangenberg ist nicht nur ein Interessierter, sondern auch aktiv im Museumsbeirat tätig und setzt sich für das Brüssower Museum ein. In den letzten Jahren haben viele Nachfahren aus den USA das Dorf Grimme besucht, um ihre Wurzeln zu erkunden und mehr über ihre Geschichte zu erfahren. Ein bemerkenswerter Moment war der Fund eines Mauersteins mit Initialen des Auswanderers Samuel Friedrich Jagow im alten Familienhaus, der 1846 nach Niagara auswanderte. Dieser Fund hat die Verbundenheit zu den Nachfahren heute, der Familie Yagow, weiter gestärkt.
Einblick in die Glaubensgeschichte
Die Bedeutung dieser Reise reicht weit über persönliche Rückkehrgeschichten hinaus. Viele der Uckermärker wissen wenig über die historischen Auseinandersetzungen, die in der Region im 19. Jahrhundert stattfanden, besonders über die Altlutheraner, die zahlreichen Diskussionen, die sprachlichen und religiösen Spannungen, die zur Auswanderung führten. Diese Reise stellt nicht nur eine Wiederentdeckung der eigenen Wurzeln dar, sondern bietet auch einen Vorabend der Erinnerung an die Herausforderungen, mit denen die Menschen damals konfrontiert waren.
Interkulturelle Verbindungen schaffen
Neben der persönlichen Rückkehrgeschichte ist die Reise auch eine Gelegenheit für kulturellen Austausch. Der Brüssower Pfarrer Matthias Gienke, der von der Reise begeistert ist, sieht die Notwendigkeit der Erinnerung und des Lernens aus der Geschichte. „Wir brauchen das Rad nicht neu zu erfinden“, betont er, während er auf die Gemeinsamkeiten von Glaube und Aufbruch verweist. Das Aufbrechen in eine neue Welt sei ein symbolischer und spiritueller Kern des Christentums, der auch in der Gegenwart an Bedeutung gewinne.
Ein Blick in die Zukunft des Brüssower Museums
Mit der bevorstehenden Reise setzen die Uckermärker ihre Bemühungen um das Brüssower Museum fort. Dieses spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung und Vermittlung ihrer eigenen Geschichte. Auf die Museumsleiter Günter Trester und seine Kollegen kommen Herausforderungen zu, insbesondere die notwendige Sanierung des Museums, welches in einem historischen Gebäude von 1859 untergebracht ist. Es besteht die Hoffnung, dass die Verbindungen, die durch die Reise eröffnet werden, auch neue Perspektiven und Ideen für die Weiterentwicklung des Museums bringen könnten, das seine Wurzeln in den Geschichten der Auswanderer hat.
Die bevorstehende Reise nach New York hat nicht nur die persönliche Bedeutung für die Teilnehmer, sondern trägt auch zur Gründung neuer interkultureller Verbindungen und zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in der Uckermark bei. Indem man sich auf die Geschichte besinnt, bereitet man den Weg für eine hoffnungsvolle Gemeinschaftsbildung, die in der heutigen Welt von Bedeutung ist.