Im nördlichen Bereich der Tangersdorfer Heide hat eine Schafherde der Agrargenossenschaft Beenz in nur kurzer Zeit 29 Tiere durch einen Wolfsübergriff verloren. Diese alarmierenden Angriffe werfen Fragen über die Wirksamkeit des Herdenschutzes auf, den die Agrargenossenschaft lange als vorbildlich galt. Trotz massiver Schutzmaßnahmen wie elektrische Zäune mit bis zu 4100 Volt, blieben die Schafe nicht von den Wölfen verschont. Der Schäfer Dirk Blume und seine Kollegen zählen nun nicht nur ihre Verlusste, sondern sind auch mit der psychologischen Belastung der übrigen Herde konfrontiert, die sich verängstigt versteckt und nicht einmal für eine Futterration hervorkommt.
Anschließend mussten die Schafe in einen neuen Pferch umgesetzt werden, wo die elektrischen Zäune nun zusätzlich mit einer weiteren Litze auf 1,20 Meter erhöht wurden. Trotz dieser Maßnahmen bleibt Blume pessimistisch: „Wenn die Wölfe gelernt haben, 1,10 Meter hohe Zäune zu überwinden, springt ein zäher Wolf vielleicht auch 1,20 Meter hoch.“ Die Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass die Schafe Schutzhunde nicht gewöhnt sind, und ihre Anwendung daher als zu stressig für die Tiere erachtet wird. Der Verlust der Schafe trifft die Agrargenossenschaft hart, insbesondere da sie erst kürzlich ihre Herde mit Jungtieren aus eigener Zucht vergrößert hatten. Mehr darüber auf www.nordkurier.de.