Gedenken an die Opfer des Attentats in der JVA Uelzen
Vor 25 Jahren ereignete sich in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Uelzen ein grausamer Vorfall, der tiefe Spuren in der Gemeinschaft hinterlassen hat. Bei einer Gedenkveranstaltung am 13. August 2024 wurden die beiden Bediensteten, die an diesem tragischen Tag ihr Leben verloren, in emotionaler Weise geehrt.
Eine bewegende Zeremonie
Die Gedenkveranstaltung fand im Durchgangsbereich des Gefängnisses statt, wo ein Mahnmal der Opfer des Attentats erinnert. Anwesend waren nicht nur aktuelle Mitarbeiter der JVA, sondern auch viele ehemalige Bedienstete, die sich noch gut an den „schwarzen Freitag“ erinnern konnten. Personalratsvorsitzender Ralf Schlütemann betonte, wie das schreckliche Ereignis die Gemeinschaft geprägt hat und bat um einen Moment der Stille, um den Opfern und ihren Angehörigen zu gedenken.
Erinnerung an das tragische Geschehen
Am 13. August 1999, gegen 11:40 Uhr, stach ein 31-jähriger Häftling mehrfach auf den stellvertretenden Anstaltsleiter Eckhardt B. ein, der sofort verstarb. Ein weiterer Bediensteter, Kurt J., überlebte die initialen Verletzungen, verstarb jedoch zehn Tage später an den Folgen des Angriffs. Ein weiterer Mitarbeiter erlitten ernsthafte Verletzungen, konnten ihren Dienst jedoch nie wieder aufnehmen. Die Namen der Opfer wurden während der Zeremonie mit Respekt genannt, während der Name des Täters nicht erwähnt wurde, da dieser sich nach dem Vorfall selbst richtete.
Neue Gedenktafeln zum Erinnern
Um das Andenken an die beiden Opfer zu bewahren, wird in naher Zukunft eine Gedenktafel errichtet, die nicht nur die Namen der Verstorbenen enthält, sondern auch Bilder von ihnen zeigen wird. Ralf Schlütemann erklärte, dass die neue Gedenktafel dazu beitragen soll, die Erinnerung an diesen schrecklichen Vorfall lebendig zu halten und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Sie wird vom Verband der Niedersächsischen Strafvollzugsbediensteten gestiftet, einer Interessenvertretung, in der sich auch Kurt J. engagierte.
Herausforderungen im Gefängnisalltag
Trotz der Gedenken bleibt die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bediensteten in der JVA ein wichtiges Thema. Gefängnisseelsorger Lars Neumann sprach über die potenziellen Gefahren, denen Bedienstete heute noch ausgesetzt sind. Angesichts der brutalen Vergangenheit besteht der gemeinsame Wunsch, dass erneut nur Worte und keine Taten das Zusammenleben im Gefängnis bestimmen.
Ein Aufruf zur Besinnung
Die Gedenkveranstaltung war eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, sich den Herausforderungen des Gefängnislebens bewusst zu sein und die menschliche Seite der Arbeit zu würdigen. Die Worte von Martina Forster, einer Gefängnisseelsorgerin, über die Unangemessenheit der Worte zur Beschreibung des Schrecklichen, das geschehen ist, laden zur Spurensuche und zum Nachdenken ein.
In der bewegenden Atmosphäre der Zeremonie wurden Kerzen entzündet, die symbolisch bis zum Abend brennen sollten, um den Opfern ihre Ehre zu erweisen. Die Forderung, aus der Vergangenheit zu lernen und einen sicheren Raum für alle zu schaffen, wird weiterhin die Gespräche und das Handeln innerhalb der JVA prägen.