Uelzen

Verdachtsfall der Blauzungenkrankheit im Landkreis Uelzen: Warnung für Schäfer

Im Landkreis Uelzen wurde am 30. Juli 2024 ein erster Verdachtsfall der Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern gemeldet, was besonders für Schafhalter wie Gerd Jahnke von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist, da die Krankheit durch Mücken übertragen wird und sich die Situation aufgrund der feucht-warmen Witterung verschärfen könnte.

Im Landkreis Uelzen sorgt ein erster Verdachtsfall der Blauzungenkrankheit für Besorgnis unter den Schafhaltern. Diese durch Mücken übertragene Krankheit kann vor allem bei Wiederkäuern, insbesondere Schafen, zu schweren Erkrankungen führen und hat bereits nachgewiesene Fälle in der näheren Umgebung.

Ein gesundheitliches Risiko für die Tierhaltung

Die Blauzungenkrankheit äußert sich durch eine bläuliche Verfärbung der Zunge von betroffenen Tieren, was auf eine ernsthafte Erkrankung hinweist. Der Vorfall könnte den Landkreis in eine besorgniserregende Liste von Regionen einreihen, in denen die Krankheit längst dokumentiert wurde. So wurde erst kürzlich in der Samtgemeinde Dahlenburg, unweit von Uelzen, ein infiziertes Schaf festgestellt.

Auswirkungen auf die Schäfer und die lokale Wirtschaft

Die bestätigten Fälle haben weitreichende Auswirkungen auf die Schäfer, die ihren Betrieb verantwortungsvoll führen müssen. Gerd Jahnke, ein Schafhalter mit rund 1500 Mutterschafen, berichtet von zusätzlichen Auflagen, die seit Herbst letzten Jahres gelten. „Die Abgabe von Tieren zum Schlachten muss innerhalb von 24 Stunden erfolgen“, erklärt Jahnke.

Die strengen Vorschriften zielen darauf ab, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und den Handel mit potenziell infizierten Tieren wie Schafen, Rindern und Ziegen zu regeln. Das Veterinäramt fordert von den Haltern, Infektionsfälle umgehend zu melden, um schnell reagieren zu können.

Impfmaßnahmen und Prävention

Bisher ist die Krankheit für Menschen ungefährlich, doch die wirtschaftlichen Folgen für die Landwirte können gravierend sein. Zudem erhöht sich die Arbeitsbelastung, wenn kranke Tiere behandelt oder abgegeben werden müssen. Jahnke beschreibt die Herausforderungen, die sich durch schwer zugängliche Weideflächen ergeben, wenn ein Krankheitsfall auftritt. „In solchen Fällen bin ich auf den Traktor angewiesen“, so der Schäfer.

In Reaktion auf die Bedrohung durch das Virus haben die örtlichen Behörden Impfmöglichkeiten eingeräumt. Obwohl kein regulär zugelassener Impfstoff vorhanden ist, können Tierhalter ihre Tiere gegen den Erreger „BTV Serotyp 3“ impfen lassen. Jahnke hat bereits die Initiative ergriffen und seine Schafe impfen lassen, um sie besser zu schützen.

Schlussfolgerung

Die aktuellen Entwicklungen rund um die Blauzungenkrankheit verdeutlichen die Fragilität der Tierhaltung in der Region und die notwendige Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Veterinärbehörden. Die feucht-warme Witterung fördert die Verbreitung der Gnitze, einer Mückenart, die die Krankheit überträgt. Schäfer wie Gerd Jahnke hoffen inständig, dass die Infektion nicht auf ihre Bestände übergreift, während zugleich die Wichtigkeit von Präventionsmaßnahmen wie Impfungen und frühzeitigen Meldungen im Vordergrund steht.

NAG

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