Ulm

Neuer Streit um Querspange: Ludwigsfeld bleibt beim Alten

Die Neu-Ulmer Stadtverwaltung hat in einer Sitzung entschieden, die umstrittene Querspange von der B28/B30 zur B10 nicht weiter zu verschieben, was auf Proteste der Anwohner in Ludwigsfeld stößt und die Diskussion über Lärmschutz sowie die Entwicklung des Gewerbegebiets erneut entflammt.

Der geplante Bau einer Querspange, die die B28/B30 mit der B10 verbinden soll, sorgt weiterhin für hitzige Diskussionen in der Gemeinde Ludwigsfeld. Besonders die Anwohner fürchten, dass ein solches Vorhaben nicht nur Lärm und Schmutz mit sich bringt, sondern auch die Lebensqualität in der Region erheblich beeinträchtigen könnte.

Gemeindewiderstand gegen den Bau

Anwohnerinnen und Anwohner haben durch Petitionen und Unterschriftensammlungen ihren Unmut über den Plan geäußert. Die Stadtverwaltung Neu-Ulms stellte zunächst einen Vorschlag zur Diskussion, der eine Verlagerung der geplanten Trasse nach Südosten vorsah. Dieses Vorhaben hatte jedoch zur Folge, dass die Trasse näher an bewohnte Gebiete heranrücken würde, was bei den Bewohnern zu einer Welle des Protests führte. Diese Bedenken wurden zuletzt im zuständigen Ausschuss behandelt und führten zu einer Ablehnung des Vorschlags für eine Änderung des Flächennutzungsplans.

Stadtrat lehnt Trassenverlagerung ab

Bei einer Sitzung kurz vor der Sommerpause entschloss sich der Stadtrat, den Vorschlag zur Trassenverlagerung abzulehnen. Mit einem knappen Ergebnis von 23 zu 18 Stimmen fiel der Beschluss, die bestehende Planung unverändert zu lassen. Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger betonte: „Es geht hier nicht um eine konkrete Straßenplanung, sondern um eine Vorhaltetrasse“, womit die Option für zukünftige Entwicklungen offen gehalten werden sollte.

Kritische Stimmen aus dem Stadtrat

Innerhalb des Stadtrats gab es verschiedene Ansichten zu dem Projekt. Kritiker wie Walter Zerb von den Grünen warnten, dass die Verschiebung der Trasse weitere Eingriffe in die Natur zur Folge haben könne. Auch Bernhard Maier von der CSU merkte an, dass ungelöste Probleme wie Lärmbelastung nicht vernachlässigt werden dürften, und forderte eine umfassendere Abwägung der Argumente.

Was sind die nächsten Schritte?

Nach der Ablehnung des Änderungsantrags bleibt die Planung der Querspange in ihrer ursprünglichen Form bestehen. Die Stadtverwaltung wird weiterhin beobachten, wie sich die Situation in Bezug auf den Verkehr und die Pläne des Bundes zur Verbesserung der Anbindung zwischen Bodensee und München entwickelt. Einige Experten weisen darauf hin, dass die Querspange ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist, was die Möglichkeit für spätere Planungen offen lässt.

Fazit: Eine ungewisse Zukunft

Die Debatte um die Querspange steht stellvertretend für einen breiteren Konflikt über die Stadtentwicklung. Ressourcen wie Lärm und Umweltschutz werden oft gegeneinander abgewogen, wenn es um kommunale Infrastrukturprojekte geht. Die Entscheidung des Stadtrats, nicht auf die Forderungen der Anwohner einzugehen, könnte mittelfristig zu weiteren gesellschaftlichen Spannungen führen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussionen in Zukunft entwickeln und inwiefern der Bund in diesem Prozess eine Rolle spielen wird.

NAG

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