Ulm

Neues Kapitel am Evangelischen Seminar Blaubeuren: Externe Schüler willkommen!

Das Evangelische Seminar Blaubeuren öffnet ab dem neuen Schuljahr seine Pforten für externe Schüler aus der Region, um ihnen die Möglichkeit zu geben, von einem humanistischen Bildungsansatz und einer intensiven Betreuung zu profitieren, was einen bedeutenden Schritt in Richtung sozialer Durchmischung und Bildungsvielfalt darstellt.

Das Evangelische Seminar Blaubeuren hat sich mit einer grundlegenden Entscheidung einen neuen Kurs gegeben. Ab dem kommenden Schuljahr wird das Seminar nicht mehr nur als „staatliche Schule mit kirchlichem Internat“ für ausgewählte Schüler fungieren, sondern auch externen Schülerinnen und Schülern aus der Region den Zugang ermöglichen. Diese Entscheidung ist besonders bedeutsam, weil sie die Türen für Kinder öffnet, die bislang von der möglichen Schulbildung in dieser traditionsreichen Bildungseinrichtung ausgeschlossen waren.

Ziele und Tradition des Seminars

Mit einer über 450-jährigen Geschichte, die im Jahr 1556 ihren Anfang nahm, verfolgt das Seminar seit jeher das Ziel, talentierten und motivierten Schülern eine hochwertige Bildung zu bieten. Die Herkunft oder der soziale Status sollen dabei keine Rolle spielen. Dies ist besonders sichtbar in der Geschichte bekannter Absolventen wie Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und Wilhelm Hauff, die allesamt aus bescheidenen Verhältnissen stammten. Diese Tradition der Inklusion und Chancengleichheit wird mit der Aufnahme externer Schüler weiter gestärkt.

Ein neues Konzept für zukünftige Schüler

Die Ausweitung des schulischen Angebots auf externe Schüler bringt auch bestimmte Anforderungen mit sich. Der Schulleiter Jochen Schäffler beschreibt, dass die Schule attraktiv für Schüler sein soll, die Interesse an musisch-sprachlichen Fächern haben, aber auch Naturwissenschaftler sind herzlich willkommen. Die enge Gemeinschaft und die Möglichkeit zur individuellen Förderung heben das Seminar von anderen Schulen ab.

Vielfalt und Integration im Fokus

Mit der Aufnahme externer Schüler beabsichtigt das Seminar, eine größere soziale Durchmischung zu erreichen. Der Internatsbesuch ist zudem sehr kostengünstig im Vergleich zu anderen Einrichtungen. Fast alle Schülerinnen und Schüler erhalten finanzielle Unterstützung durch Stipendien, was die Teilnahme an der Schule auch für Kinder aus weniger begünstigten Familien ermöglicht. Die Schulgebühren für externe Schülerinnen und Schüler betragen 350 Euro monatlich, inklusive Verpflegung.

Aufnahmebedingungen und Integrationsprozess

Die Aufnahmebedingungen sind klar geregelt: Interessierte Schüler nehmen an sogenannten „Aufnahmetagen“ teil, die dem gegenseitigen Kennenlernen dienen. Hierbei wird auch der Wissenstand in wichtigen Fächern wie Mathematik, Deutsch und Englisch getestet. Schäffler bringt auch die christlichen Werte in den Schulalltag ein, betont jedoch, dass eine Glaubensprüfung nicht notwendig ist, um Teil der Gemeinschaft zu werden. Dies könnte zur Aufgeschlossenheit und Vielfalt innerhalb der Schülergruppe beitragen.

Ausblick auf die Zukunft des Seminars

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung zeigt sich Jochen Schäffler optimistisch, dass die Integration der externen Schüler in die Schulgemeinschaft reibungslos verlaufen wird. Dies könnte einen positiven Einfluss auf die zukünftige Generation von Schülern und die gesamte Gemeinde haben. Noch bis zum 10. August 2023 besteht die Möglichkeit, Informationen zur Schulaufnahme einzuholen, weshalb wobei eine rechtzeitige Kontaktaufnahme empfehlenswert ist.

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