Deutsche Umwelthilfe zeichnet Berliner Fan Zone für umweltfreundliches Mehrwegkonzept zur EURO 2024 aus
Auf Deutschlands größter Fan Zone in Berlin wurden während der EURO 2024 knapp 2 Millionen Einweg-Verpackungen eingespart. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat den Berliner Senat für Inneres und Sport sowie Kulturprojekte Berlin für ihr umweltfreundliches Mehrwegkonzept ausgezeichnet. Das Klimaschutzkonzept des Senats legte den verbindlichen Einsatz von Mehrweg fest, wodurch in Berlin im Vergleich zu ähnlichen Großveranstaltungen mit 15-mal weniger Abfall gerechnet werden konnte.
Die Fan Zone nutzte während der EURO 2024 ausschließlich Mehrweggeschirr für Getränke und Speisen. Die Fans hinterließen dadurch 24 Tonnen Müll und mehr als 100 Tonnen CO2 weniger. Dieses Engagement für Umwelt und Klima ist wegweisend für zukünftige Großveranstaltungen.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betonte, dass dies das erste Mal in Deutschland sei, dass auf einer Fanmeile Getränke und Essen zu 100 Prozent in umweltfreundlichem Mehrweggeschirr ausgegeben wurden. Dieses Konzept spart nicht nur Müll und CO2, sondern sorgt auch für ein sauberes Stadtbild nach den Feierlichkeiten. Die Berliner Fan Zone setzt ein Beispiel für andere Städte und fordert die UEFA auf, Mehrweggeschirr für Speisen in Stadien verpflichtend zu machen.
Michael Jopp, Bereichsleiter Nachhaltigkeitsmanagement der Projektgruppe UEFA EURO 2024 für die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, erklärte, dass das Ziel war, gemeinsam Fußball zu feiern, aber nicht auf Kosten der Umwelt. Aus diesem Grund wurde in Zusammenarbeit mit einem Expertengremium ein Klimaschutz- und Anpassungskonzept entwickelt, aus dem sich das Mehrwegkonzept für die Fan Zone ableitete.
Um Mehrwegkonzepte erfolgreich umzusetzen, sollten Veranstalter auf ein einheitliches Mehrwegsystem ohne Branding setzen. Auf der Berliner Fan Zone können bepfandete Mehrwegbecher, Schüsseln und Gabeln bei 60 verschiedenen Cateringständen zurückgegeben werden. Das benutzte Geschirr wird mit Lastenrädern und elektronischen Hubwägen zu Lagern auf dem Gelände transportiert und von dort zur Spülstraße in der Nähe von Berlin gebracht.
Paulina Hübner, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Kulturprojekte Berlin, freut sich, dass auf der Fan Zone bewusst auf den Einsatz von Einwegartikeln verzichtet wurde. Die Kommunikation rund um das Mehrwegsystem wurde durch „Waste Heros“ unterstützt, die den Besuchern während der Veranstaltung zur Seite standen und sie über das Pfandsystem und die Mülltrennung informierten. Die Fan Zone diente als Best-Practice-Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Mehrweg.
Mehrweg. Mach mit!
Die Best Practice-Verleihung wurde im Rahmen des Projekts „Mehrweg. Mach mit!“ durchgeführt. Dieses Projekt ist Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die DUH war Teil des Expertengremiums der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, das Nachhaltigkeitskriterien für die EURO 2024 entwickelt hat.
– NAG