EuropaGreifswaldUmwelt

Greifswalder Moorforscherin Franziska Tanneberger erhält Deutschen Umweltpreis

Franziska Tanneberger, die Moorforscherin aus Greifswald, wurde am 29. August 2024 mit dem Deutschen Umweltpreis für ihre bedeutenden Beiträge zur Wiedervernässung von Mooren und den Klimaschutz ausgezeichnet, was ihre Rolle als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft würdigt.

In einer bedeutenden Auszeichnung für den Umweltschutz wird die Greifswalder Moorforscherin Franziska Tanneberger mit dem Deutschen Umweltpreis geehrt. Diese renommierte Auszeichnung, die als eine der wichtigsten in Europa gilt, wurde am 29. August 2024 vergeben. Tanneberger, die das Greifswald Moor Centrum seit neun Jahren leitet, wurde für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Moorforschung gewürdigt.

Die 46-jährige Wissenschaftlerin widmet sich intensiv der Wiedervernässung trockengelegter Moore, die in Mecklenburg-Vorpommern eine der Hauptquellen für CO2-Emissionen darstellen. Diese Emissionen tragen maßgeblich zur globalen Erwärmung bei, und Tannebergers Forschungsarbeit hat somit große Bedeutung für den Klimaschutz. Sie erforscht nicht nur die wissenschaftlichen Aspekte dieser Wiedervernässung, sondern entwickelt auch entsprechende Finanzierungskonzepte und verfasst Bücher zu diesen Themen.

Tanneberger’s Plan zur Moorrettung

Die begeisterte Wissenschaftlerin erklärte in einem Interview mit NDR MV Live, dass die Auszeichnung für sie eine große Überraschung war. Sie sieht den Preis als eine Anerkennung für die Arbeit des rund 100-köpfigen Teams des Greifswald Moor Centrums. Mit ihrem Anteil des Preisgeldes in Höhe von 250.000 Euro plant Tanneberger, die Moorforschung voranzutreiben. Dabei betont sie die Notwendigkeit, Ansprechpartner für Interessierte zu schaffen. „Das eigentliche Wiedervernässen ist meistens gar nicht so schwer”, sagt sie. Jedoch ist die Zusammenarbeit mit den vielen unterschiedlichen Eigentümern der Moore ein aufwendiger Prozess, der viel Einverständnis erfordert.

Viele Eigentümer zeigen Interesse an der richtigen Nutzung ihrer Moorflächen, doch oft fehlt es ihnen an Informationen, wie sie dies bewerkstelligen können. Tanneberger will Brücken zwischen diesen Eigentümern, der Politik und der Landwirtschaft schlagen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt lobt ihr Engagement und bezeichnet sie als Schlüsselfigur im Dialog zwischen diesen Akteuren. Es ist entscheidend, dass der Austausch für eine gelungene Nutzung der Moorflächen gefördert wird, um das Bewusstsein für den Umweltschutz zu stärken.

Der Deutsche Umweltpreis wird jährlich verliehen und ist insgesamt mit 500.000 Euro dotiert. Tanneberger teilt sich das Preisgeld mit einem weiteren Preisträger aus Baden-Württemberg. Diese Auszeichnung unterstreicht die Wichtigkeit der Forschung und den interdisziplinären Austausch in der Umweltwissenschaft. Tannebergers Arbeit könnte als Vorbild dienen, wie nachhaltige Lösungen zur Wiederherstellung von Mooren erfolgreich umgesetzt werden können.

Die Wiedervernässung von Mooren ist nicht nur eine wichtige Maßnahme, um CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern auch eine Herausforderung. Die laufenden Projekte wie im Mannhagener Moor in Vorpommern zeigen, dass es möglich ist, landwirtschaftliche Nutzung und Naturschutz in Einklang zu bringen. Während die Arbeiten dort fortschreiten und die Natur ab Juli die Kontrolle übernehmen soll, bleibt Tannebergers Initiative und Forschung entscheidend, um die Akzeptanz und das Wissen über die Wiedervernässung zu verbreiten.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"