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Müllsammelaktion an der Löcknitz: Zinkwanne und weniger Abfall gefunden

Beim Müllsammeln in der Löcknitz bei Lenzen am vergangenen Freitag fanden sieben Naturschützer und zwei Stand-up-Paddler, unterstützt vom Förderverein des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, weniger Abfall als in den Vorjahren, darunter eine verbeulte Zinkwanne, und machten auf die ökologische Bedeutung des Gewässers aufmerksam, das die Artenvielfalt bedrohen kann.

Am vergangenen Freitag begeben sich sieben Naturschützer mit einem Boot und zwei Stand-up-Paddlern auf eine wichtige Reise entlang der Löcknitz, einem Nebenfluss der Elbe, um einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Diese engagierte Gruppe machte sich auf, um Müll zu sammeln und den Zustand des Flusses zu überprüfen. Initiator dieser Aktion war der Förderverein des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, unterstützt von Mitgliedern des BUND-Besucherzentrums Burg Lenzen.

Die Löcknitz, die entspringt in den Ruhner Bergen und eine Gesamtlänge von 66 Kilometern hat, nimmt ihren Lauf durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Sie spielt nicht nur eine wichtige Rolle für die lokale Natur, sondern hat auch einen bedeutenden Einfluss auf die Landwirtschaft der Region. Kleinigkeiten wie Müll können gravierende Folgen haben, wenn sie in den Wasserkreislauf gelangen.

Entdeckungen während der Reinigungsaktion

Bei der Aktion stießen die Naturschützer auf typischen Müll wie Flaschen und Plastik, doch ein auffälliger Fund war die stark verbeulte Zinkwanne, die offensichtlich schon lange in der Natur lag. Mitorganisator Heiko Bölk merkt an, dass das Team in diesem Jahr insgesamt weniger Müll sammelte als in den Vorjahren. Dies könnte mit dem aktuell hohen Wasserstand der Löcknitz zusammenhängen, der das Entfernen von größeren Müllstücken erschwerte. „Leider haben wir auch Müll gefunden, der so stark in Büschen verwachsen war, dass er nicht entfernt werden konnte“, bedauert Bölk.

Die Aktion zeigt nicht nur die Bedeutung des Naturschutzes, sondern auch die Herausforderungen, die mit der Müllbeseitigung in solchen Gewässern verbunden sind. Der Müll, der im Wasser landet, zersetzt sich über die Zeit in Mikroplastik, was die Bürger alarmiert, da dies potenziell über die Landwirtschaft und Nahrungsmittel zurück in unsere Ernährung gelangen könnte. Diese Unsicherheiten machen den Einsatz der Naturschützer umso wichtiger.

Ökologische Bedeutung der Löcknitz

Die Biologin Krista Dziewiaty, die ebenfalls Vorsitzende des Fördervereins ist, hebt die außergewöhnliche Artenvielfalt in der Löcknitz hervor. Viele Vogelarten, darunter die schönen Eisvögel, finden in den Uferbereichen Lebensraum, was die ökologische Bedeutung des Flusses unterstreicht. „Die Ufer sind ein Bruthabitat für viele Vogelarten“, erklärt Dziewiaty und betont, wie wichtig es ist, diese Lebensräume zu erhalten. Die Löcknitz wirkt nicht nur als Lebensraum für Tiere, sondern unterstützt auch die Felder der umliegenden Bauern durch kleine Gräben, die das Wasser zu den landwirtschaftlichen Flächen führen.

Der Schutz dieser wertvollen ökologischen Nische ist für die Naturschützer von größter Bedeutung, besonders im Hinblick auf die Mikroplastik-Problematik. Bürger sind besorgt, dass Mikroplastik über die Landwirtschaft in unsere Nahrungsaufnahme gelangt, ohne dass wir es mit bloßem Auge erkennen können.

Die Reinigungsaktion an der Löcknitz war nicht nur eine offensive Maßnahme gegen die Verschmutzung, sondern auch ein Aufruf zum Umweltschutz. Angesichts der Entdeckungen und der ökologischen Bedeutung des Flusses wird deutlich, dass eine Zusammenarbeit zwischen Naturschützern, der Landwirtschaft und der gesamten Gemeinde notwendig ist, um die Löcknitz und dessen Umwelt nachhaltig zu schützen.

Eine Flussputzaktion wie diese ist Teil einer größeren Bewegung, die darauf abzielt, Gewässer von Abfällen zu befreien und das Bewusstsein für Umweltprobleme zu schärfen. Initiativen dieser Art sind zunehmend notwendig, da die Belastung durch Plastikmüll und andere Abfälle in Gewässern weltweit besorgniserregende Ausmaße angenommen hat. Laut einer Studie des World Wildlife Fund (WWF) gelangen jährlich Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane, was nicht nur die Wasserqualität, sondern auch die Tierwelt stark gefährdet.

Auswirkungen von Plastikmüll auf die Umwelt

Die Gefahr von Plastikmüll beschränkt sich nicht nur auf das Sichtbare. Besonders gefährlich ist Mikroplastik, das durch den Zerfall größerer Plastikteile entsteht. Diese winzigen Partikel sind nicht nur schwer aus dem Wasser zu filtern, sie gelangen auch in die Nahrungskette. Ein Aktionsaufruf des BUND zeigt, dass Mikroplastik mittlerweile in vielen Lebensmitteln nachgewiesen werden kann, was potenzielle Gesundheitsrisiken für den Menschen zur Folge hat. Numerische Studien belegen, dass über 90 Prozent der Meeresvögel Mikroplastik in ihrem Magen haben, was ernste Fragen zur Nahrungsaufnahme und deren Sicherheit aufwirft.

Das Recycling und die richtige Entsorgung von Plastik sind essenziell, um eine weitere Verschmutzung der Gewässer zu verhindern. Effiziente Systeme zur Mülltrennung und –entsorgung können dazu beitragen, dass weniger Müll in Flüsse und Meere gelangt. Zudem sind Aufklärungsmaßnahmen in Schulen und Gemeinden von großer Bedeutung, um ein Bewusstsein für Umweltfragen und den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen zu schaffen.

So wurde beispielsweise in einer Umfrage des Umweltbundesamtes festgestellt, dass 70% der Befragten in Deutschland der Meinung sind, dass jeder Einzelne Verantwortung für die Umweltsituation trägt. Diese Einsicht ist entscheidend, um positive Veränderungen und ein stärkeres Engagement für Naturschutzprojekte zu fördern.

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