Im Naturschutzgebiet Piwitt im Märkischen Kreis sind bedeutende Maßnahmen zur Besucherlenkung und zum Schutz der Natur ergriffen worden. Diese Veränderungen wurden notwendig, nachdem das Gebiet unter Trittschäden durch Besucher, insbesondere Mountainbiker und Hundebesitzer, gelitten hatte. Die dort vorkommende schützenswerte Flora, darunter die seltene Moorlilie, geriet zunehmend unter Druck durch die hohe Frequentierung.
Die Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper, die das Naturschutzgebiet begeistert beschreibt, betont die Wichtigkeit des Erhalts dieser einzigartigen Naturflächen. Während eines Rundgangs erklärt sie: „Der Piwitt mit seiner prägenden Wacholderheide zählt zu den schönsten Naturschutzgebieten des Märkischen Kreises.“ Diese Wertschätzung unterstreicht, warum die jüngsten Schutzmaßnahmen ökologisch von großer Bedeutung sind.
Wegneugestaltung und Investitionen
Die Aufforstung durch das Pflanzen von Stieleichen auf ehemaligen Fichtenflächen, die dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen waren, stellt einen integralen Bestandteil der neuen Wegführungen dar. Marlon Ohms aus dem Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland in Olpe erläutert die Maßnahmen zur Schaffung eines ausgewiesenen Wanderparkplatzes und den Bau eines Holzstegs, der den sensiblen Bereich der Wülbche schützt. „Dank dieser neuen Wege können Besucher das Feuchtgebiet nun auch während nasser Jahreszeiten sicher queren“, so Ohms.
Insgesamt wurden für die Verbesserungen im Naturschutzgebiet Piwitt etwa 18.000 Euro investiert. Höhepunkte dieser Maßnahmen sind der neu geschotterte Wanderparkplatz Königsfarnweg, der Holzsteg über die Wülbche sowie die Installation von Informationstafeln, die die Besucher über die Flora und Fauna des Gebiets informieren.
Mit der Einrichtung eines etwa drei Kilometer langen Wanderweges, der auch vom Parkplatz am Freibad in Valbert erreichbar ist, wird nun ein neuer Zugang zu diesem besonderen Gebiet geschaffen. Der Weg führt durch die Wacholderheide und ist als Lehrpfad konzipiert, um das Bewusstsein für den Naturschutz zu schärfen.
Erhalt der biologischen Vielfalt
Das Naturschutzgebiet Piwitt umfasst eine Fläche von rund 20 Hektar, die durch eine jahrhundertelange Nutzung, wie Schaf- und Ziegenbeweidung, geprägt ist. Diese traditionellen Bewirtschaftungsmethoden haben zur Schaffung der heutigen Landschaft beigetragen, die nun mit einem besonderen Augenmerk auf die Erhaltung ihrer biologischen Vielfalt gepflegt wird.
Alle Beteiligten an diesem Projekt, einschließlich der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises und des Landesbetriebs Wald und Holz, haben ihre Zufriedenheit mit den erreichten Ergebnissen zum Ausdruck gebracht. „Wir haben einen wirklich guten Kompromiss zwischen den Interessen der Besucher und den Belangen des Naturschutzes gefunden“, resümiert die stellvertretende Vorsitzende des Naturparks Sauerland Rothaargebirges, Barbara Dienstel-Kümper.
Die verschiedenen Maßnahmen im Naturschutzgebiet sind ein wesentlicher Schritt zur Erhaltung der wertvollen Ökosysteme und zur Förderung eines harmonischen Zusammenlebens von Besuchern und Natur. Es bleibt zu hoffen, dass diese Initiativen auch nachhaltig wirken und die natürliche Schönheit des Piwitts für zukünftige Generationen bewahren.