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Reparieren statt Wegwerfen: Ausstellung fördert Nachhaltigkeit in Gießen

Die Wanderausstellung "zusammen:schrauben" zur Kultur des Reparierens und Selbermachens, die bis zum 2. August 2024 im Gießener Rathaus unter der Schirmherrschaft von Alexandra Rinn zu sehen ist, fördert das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln und zeigt die gesellschaftliche Bedeutung von Repair-Initiativen und Maker-Spaces in der Region.

In der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz zunehmend in den Vordergrund rücken, steht die Ausstellung „zusammen:schrauben“ im Atrium des Gießener Rathauses als eindrucksvolles Beispiel für die wachsende Bewegung des Reparierens und Selbermachens. Diese Wanderausstellung, die bis zum 2. August geöffnet ist, bietet eine Plattform, um das Bewusstsein für eine nachhaltige Konsumkultur zu schärfen und die Möglichkeiten des individuellen und gesellschaftlichen Wandels durch Reparatur zu präsentieren.

Verborgene Potenziale des Reparierens

Ein zentrales Anliegen dieser Ausstellung ist es, das Interesse und die Praktiken des Reparierens zu fördern. Alexandra Rinn, die Initiatorin der Ausstellung vom Re-Use Netzwerk Hessen, führt in die Thematik ein und erklärt, dass es nicht nur um die Wiederherstellung defekter Gegenstände geht, sondern auch um die Transformation der Denkweise im Hinblick auf Konsumverhalten. Der Fokus auf Maker-Spaces und Repair-Cafés verdeutlicht, wie kreative Gemeinschaften Menschen zusammenbringen können, die sich für nachhaltige Lösungen interessieren.

Bedeutung von Gemeinschaft und Bildung

Die zum Projekt gehörenden Initiativen zeigen, wie wichtig die Gemeinschaft im Reparaturprozess ist. Der Einsatz des sogenannten Erzählkoffers, der den Teilnehmenden kreative Aufgaben stellt, fördert nicht nur individuelles Lernen, sondern auch den Austausch von Erfahrungen. Die Resultate dieser Zusammenarbeit bilden einen wesentlichen Bestandteil der Ausstellung und bieten Einblicke in die persönliche Bedeutung des Reparierens.

Die Herausforderung der Wegwerfgesellschaft

Umweltdezernentin Gerda Weigel-Greilich hob bei der Eröffnung der Ausstellung hervor, dass Gießen eine historische Vorreiterrolle im Bereich Mülltrennung und Wiederverwendung spielt. Diese Tradition bekräftigt die Notwendigkeit, gegen die Wegwerfgesellschaft vorzugehen. Der kreative Umgang mit dem eigenen Besitz und das Infragestellen des ständigen Neukaufs sind nicht nur ökologisch bedeutsam, sondern tragen auch zur sozialen Gerechtigkeit bei.

Ein Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft

Ulrike Abel, die Leiterin des neu gegründeten Eigenbetriebs Kreislaufwirtschaft in Gießen, betonte die dringende Notwendigkeit für eine Umstellung von der herkömmlichen Abfallwirtschaft hin zu einem System, das auf Wiederverwendung und Müllvermeidung setzt. Die Ausstellung „zusammen:schrauben” leistet hierfür einen wichtigen Beitrag, indem sie Konzepte und Lösungen präsentiert, die in der Breite der Gesellschaft implementiert werden können.

Fazit

Die Ausstellung bietet nicht nur einen Einblick in die Kultur des Reparierens, sondern auch die Gelegenheit, aktiv an einer Revision des Konsumverhaltens mitzuwirken. Sie inspiriert die Bürger und birgt das Potenzial, eine breitere Diskussion über Nachhaltigkeit und Gemeinschaftsbildung zu entfachen. Durch das Zusammenspiel von kreativem Selbermachen und der Förderung von Reparaturinitiativen entsteht ein Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Erde und die Verantwortung jedes Einzelnen. Jeder, der sich der Ausstellung widmet, wird ermutigt, über die eigene Konsumpraktiken nachzudenken und vielleicht sogar selbst mit dem Reparieren zu beginnen.

NAG

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