Neue Strategie: CDU und FDP setzen auf Freileitungen bei Stromtrassenbau
In der aktuellen Debatte um den Ausbau von Stromleitungen für erneuerbare Energien haben sich die FDP und die CDU für einen verstärkten Einsatz von Freileitungen anstelle von Erdkabeln ausgesprochen. Dieser Schritt soll nicht nur die Kosten um über 35 Milliarden Euro senken, sondern auch zu einer beschleunigten Umsetzung des Netzausbaus führen.
Der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, betont die Vorteile von Freileitungen. Er argumentiert, dass diese Bauweise kostengünstiger und schneller sei, gleichzeitig aber weniger Eingriffe erfordere. Erdkabel sollen nach dem Willen der FDP nur eingesetzt werden, wo eine Freileitung aus Gründen des Wohnkomforts nicht zumutbar ist.
Die Unionsfraktion im Bundestag unterstützt diesen Ansatz und fordert Bundeskanzler Olaf Scholz auf, seine Haltung zu überdenken. Insbesondere wird das niedersächsische Veto gegen den Einsatz von Freileitungen kritisiert. Die CDU betont die Bedeutung parlamentarischer Beratungen und lehnt den Alleingang des Kanzlers ab.
Die aktuellen Projekte Nord-West-Link, Süd-West-Link und Ost-West-Link stehen im Fokus der Debatte. Diese sollen Windstrom aus dem Norden in den Süden und Osten Deutschlands transportieren. Sowohl die Projektbetreiber als auch die Bundesnetzagentur gehen davon aus, dass durch den Einsatz von Freileitungen bis zu 20 Milliarden Euro eingespart werden können.
Der Bundestag und der Bundesrat haben Anträge zur Lockerung des bisherigen Primats der Erdverkabelung bei Höchstspannungsleitungen erhalten. Die CDU/CSU und die Bundesländer Sachsen und Baden-Württemberg setzen sich für die Umstellung auf Freileitungen ein. Bundeskanzler Scholz hat diese Entscheidung von der Einigkeit aller 16 Bundesländer abhängig gemacht, was jedoch auf Widerstand, insbesondere aus Niedersachsen, stößt.
Es bleibt abzuwarten, wie die weiteren Entwicklungen in dieser Thematik aussehen werden und ob ein Konsens über den Einsatz von Freileitungen erreicht werden kann.
– NAG