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Tödlicher Fund am Carwitzer See: Seeadler vergiftet – Hinweise gesucht!

Ein brutendes Seeadlerweibchen wurde Ende April im Naturschutzgebiet Conower Werder in Mecklenburg-Vorpommern durch das verbotene Insektizid Carbofuran vergiftet, was nicht nur einen kriminalistischen Fall aufwirft, sondern auch die Fortpflanzung der Art gefährdet.

Der Tod eines Seeadlerweibchens löst im Naturschutzgebiet Conower Werder Besorgnis und Entsetzen aus. Ende April entdeckten Touristen den leblosen Körper des majestätischen Vogels am Ufer des Carwitzer Sees in Mecklenburg-Vorpommern. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren, die Wildtiere in geschützten Gebieten bedrohen.

Umweltschutz und Kriminalität im Fokus

Der zuständige Naturschutzwart Fred Bollmann brachte den Kadaver zum Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin, wo eine alarmierende Analyse ergab: Das Seeadlerweibchen wurde mit dem verbotenen Insektizid Carbofuran vergiftet. Diese Substanz ist seit 2007 in der Europäischen Union illegal, was den Vorfall zu einem ernsthaften Verbrechen macht, das nicht nur die Tierwelt betrifft, sondern auch das Vertrauen in den Naturschutz.

Unklarheit über die Umstände

Die Frage, wie das Gift in den Körper des Vogels gelangte, bleibt unbeantwortet. Naturwächter Axel Griesau äußert jedoch die Befürchtung, dass es sich um eine gezielte Vergiftung handeln könnte, die in ähnlichen Fällen in deutschen Naturparks vorkam. Eine Theorie besagt, dass Windkraftanlagen und deren vermeintliche Auswirkungen auf das Wild ein Beweggrund sein könnten. Solche Spekulationen zeugen von der angespannten Beziehung zwischen Naturschutz und den Interessen lokaler Akteure.

Auswirkungen auf die Tierpopulation

Die Bedeutung des Vorfalls ist nicht zu unterschätzen: Das betroffene Weibchen wurde seit Jahren im Naturschutzgebiet beobachtet und hatte in der Hoffnung auf Nachwuchs einen Brutplatz. Experten befürchten, dass die Jungvögel, die 2024 schlüpfen sollten, ebenfalls das Lebenslicht nicht erblicken, da ihre Aufzucht ausschließlich durch das Weibchen erfolgt. Diese potenziellen Verluste verdeutlichen die weitreichenden negativen Folgen eines solchen Verbrechens auf die Tierwelt.

Aufruf zur Wachsamkeit

Im Angesicht dieser Tragödie ruft Griesau die Öffentlichkeit auf, wachsam zu sein und verdächtige Funde zu melden. „Bitte halten Sie die Augen auf und melden Sie sich, wenn Sie etwas bemerken“, sagt er. Insbesondere sollen gefundene Köder oder Tiere, die eine pulverförmige Substanz aufweisen, nicht berührt, sondern sofort den Behörden gemeldet werden, um weitere Gefahren abzuwenden.

Dieser Vorfall im Naturschutzgebiet Conower Werder ist ein dramatischer Hinweis darauf, wie verletzlich Wildtiere werden können und wie wichtig es ist, sowohl die Natur zu schützen als auch rechtliche Rahmenbedingungen für die Erhaltung unserer Biodiversität zu wahren.

NAG

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