UmweltWeilheim-Schongau

Windkraft und Welterbe: Ein Weg für die Wieskirche im Pfaffenwinkel?

Im Kommunalen Denkmalkonzept, das in Peiting und der Wieskirche erarbeitet wurde, zeigen Experten, dass sich der Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes mit dem Bau geplanter Windkraftanlagen in der Region vereinbaren lässt, wodurch ein bedeutender Schritt zur Förderung erneuerbarer Energien und zum Erhalt kultureller Werte gelingt.

Die Verbindung von Welterbe und nachhaltiger Energieerzeugung gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Region rund um die Wieskirche in Steingaden. Dabei stehen Naturschutz und Denkmalschutz im Spannungsfeld zu den Plänen für Windkraftanlagen. Ein kommunales Denkmalkonzept soll nun die Herausforderungen und Lösungsansätze dazu aufzeigen.

Kulturelles Erbe und erneuerbare Energien

Die Wieskirche ist ein herausragendes Beispiel der Rokokobaukunst und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dieses Erbe ist nicht nur ein kulturelles Juwel, sondern auch ein Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. Mit der zunehmenden Notwendigkeit, erneuerbare Energiequellen zu erschließen, stellt sich die Frage, wie der Schutz dieser historischen Stätte mit dem Bau von Windkraftanlagen in Einklang gebracht werden kann.

Projekte im Zusammenhang mit Windkraft

Die Bürgerwind Pfaffenwinkel plant den Bau von zwei Windkraftanlagen auf den Köpfinger Wiesen, knapp elf Kilometer von der Wieskirche entfernt. Trotz der fortgeschrittenen Pläne war der Denkmalschutz ein zentrales Thema, das bislang viele Gespräche und Gutachten erforderlich machte. Ein Gutachten, das von dem Büro Reicher-Haase erstellt wurde, beleuchtet nun die potenziellen Auswirkungen auf das Welterbe.

Ergebnisse des Kommunalen Denkmalkonzepts

Nach mehr als einem Jahr intensiver Arbeit zeichnete sich bei der Abschlussveranstaltung in Peiting eine positive Entwicklung ab. Projektleiter Stefan Spörl stellte fest, dass von nur wenigen, geringfügigen Beeinträchtigungen auszugehen sei, die nicht als Hinderungsgrund für die Windkraftprojekte angesehen werden. Dies könnte eine entscheidende Wendung im Umgang mit den Herausforderungen darstellen, die sich bei der energetischen Versorgung ergeben.

Öffentliche Zustimmung und politische Rahmenbedingungen

Bürgermeister Peter Ostenrieder aus Peiting beschrieb den Abend als „guten Abend“ für die Windkraft, und auch Landrätin Andrea Jochner-Weiß äußerte sich optimistisch über die Möglichkeiten, das Welterbe zu schützen und gleichzeitig nachhaltige Energie zu fördern. Unter den neuen politischen Rahmenbedingungen, die durch die Energiekrise und die gesetzlich notwendigen Vorgaben zur Windkraftnutzung hervorgerufen wurden, scheint ein Dialog über die richtige Balance von Naturschutz und erneuerbaren Energien dringend nötig.

Bedeutung der Abstandskriterien

Ein zentrales Kriterium für die Genehmigung der Windkraftanlagen ist der Mindestabstand von über zehn Kilometern zur Wieskirche. In den Untersuchungen wurde ein umfassendes Gebiet von 16 Kilometern rund um die Kirche betrachtet, um die Sichtbarkeit und potentielle Auswirkungen auf das kulturelle Erbe zu analysieren. Diese Kriterien sind entscheidend, um den hohen Anforderungen des UNESCO-Erbes gerecht zu werden.

Reflexion und Ausblick

Das so genannte Heritage Impact Assessment (HIA), das die Auswirkungen auf das Welterbe detailliert untersucht, steht noch nicht vollständig fest, wird aber als ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung angesehen. Diese Untersuchungen und Dialoge sind nicht nur für die betroffenen Gemeinden von Bedeutung, sondern auch für die zukünftige Entwicklung und Integration von Windkraft in der Region.

Die Herausforderungen des Dilemmas zwischen Naturschutz und Energiebedarf sind also nicht klein, doch die bisherigen Ergebnisse des kommunalen Denkmalkonzepts geben Anlass zur Hoffnung. Durch sorgfältige Planung und Berücksichtigung aller Aspekte könnte es gelingen, ein Modell zu entwickeln, das sowohl den Schutz des kulturellen Erbes als auch die Notwendigkeit erneuerbarer Energien berücksichtigt.

NAG

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