Ein eindrucksvolles Schicksal rückt in den Fokus: Der Weyher Daniel Schmidt hat seit seinem schweren Autounfall vor neun Jahren mit den Folgen eines Schädelhirntraumas zu kämpfen. Seine Geschichte und der damit verbundene Kampf gegen das Vergessen sind nicht nur betroffen, sondern auch inspirierend für viele. Schmidt hat einen Weg gefunden, sein Leben neu zu gestalten und will anderen Betroffenen helfen.
Bewältigung des Alltags
Nach dem Unfall, der ihm sein Kurzzeitgedächtnis raubte, führt Schmidt ein ungewöhnliches Leben. Er hat sich angewöhnt, alles Wichtige in einem Tagebuch festzuhalten oder täglich Fotos zu machen. „Was heute geschieht, muss ich aufschreiben oder aufnehmen, weil ich mich morgen nicht mehr daran erinnern kann“, erklärt er. Seine Tage sind geprägt von Erinnerungsfragmenten, die wie Schatten aus einem Traum verschwinden, sobald er erwacht.
Ein Verein für Betroffene
In seiner neuen Rolle als Vortragsredner und Gründer des Vereins „Leben mit Schädelhirntrauma“ versucht Schmidt, das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit ähnlichen Schicksalen zu schärfen. „Ich will nicht nur meine Geschichte erzählen, sondern auch auf die Lücken im Gesundheitssystem aufmerksam machen“, sagt er. Sein Verein dient als Anlaufstelle für Betroffene und deren Angehörige und setzt sich für mehr Unterstützung ein.
Eine besondere Veranstaltung in Weyhe
Am Dienstag, dem 6. August, wird Schmidt um 19 Uhr im Obergeschoss der Bibliothek von Weyhe über sein Leben berichten. Begleitend dazu wird ein 30-minütiger Film gezeigt, der von einem Team von Arte und Radio Bremen produziert wurde. Diese Veranstaltung bietet nicht nur einen Einblick in Schmidt’s Erfahrungen, sondern auch eine Plattform für eine offene Diskussion zum Thema Schädelhirntraumata.
Unterstützung für eine wichtige Sache
Schmidts Geschichte ist nicht nur seine eigene; jährlich werden in Deutschland etwa 270.000 Menschen durch Unfälle mit Schädelhirntraumata konfrontiert. Zusammen mit Manfred Jürs von den Delme-Werktätten merkt er an, dass Fälle wie seiner keine Einzelfälle sind. Diese Statistiken unterstreichen die Dringlichkeit, mehr über die Folgen von Hirnschädigungen aufzuklären und Unterstützung für die Betroffenen zu bieten.
Einladung zur Diskussion
Der Vortrag in Weyhe ist nicht nur eine Informationsveranstaltung, sondern auch ein Aufruf an die Gesellschaft, sich dem Thema mehr zu widmen. „Einlass ist ab 18.30 Uhr und der Eintritt ist frei, aber Spenden für unseren Verein sind sehr willkommen“, fügt Schmidt hinzu. Interessierte können ihre Plätze online reservieren unter: www.weyhe.de/tickets.
Schmidt’s Geschichte ist ein eindringlicher Aufruf zur Solidarität und zur Verbesserung des Verständnisses über die Herausforderungen, vor denen Menschen mit Schädelhirnverletzungen stehen. Durch seine Arbeit möchte er nicht nur das Bewusstsein schärfen, sondern auch Hoffnung und Unterstützung in einer oft einsamen und herausfordernden Zeit bieten.
– NAG