Bild: dpa | Lars Penning
Der Unfall eines Binnenschiffs mit der Eisenbahnbrücke in Elsfleth hat erhebliche Auswirkungen auf die Region, nicht zuletzt wegen der langfristigen Bedeutung dieser Verbindung für den Güterverkehr. Wirtschaftsminister Olaf Lies äußert die Hoffnung, dass die Brücke in Kürze repariert werden kann, doch die wirtschaftlichen Folgen sind bereits spürbar.
Bessere Verkehrsanbindung in Gefahr
Die Eisenbahnbrücke über die Hunte hat für die Region große infrastrukturelle Bedeutung. Sie sichert die Anbindung der Häfen an den Schienengüterverkehr. Nach einem Zusammenstoß am Dienstag, bei dem das Brückenhaus des Tankschiffs stark beschädigt wurde, werden nun Reparaturarbeiten notwendig. In einem Gespräch mit Vertretern der betroffenen Sektoren hat Minister Lies seine Hoffnung geäußert, dass die Brücke innerhalb von sechs Wochen wieder vollständig instand gesetzt werden kann. Ein konkretes Datum für die Wiederinbetriebnahme des Schienenverkehrs kann jedoch noch nicht genannt werden.
Schnelle Maßnahmen der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn hat umgehend auf den Vorfall reagiert. “Unser Expertenteam arbeitet rund um die Uhr”, betonte Ute Plambeck, die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Niedersachsen und Bremen. Diese schnelle Reaktion ist entscheidend, um die Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr so gering wie möglich zu halten. Reisende müssen jedoch derzeit auf Busse zwischen Berne und Brake umsteigen, was die Mobilität in der Region stark einschränkt.
Wirtschaftliche Folgen und Arbeitsplatzängste
Die Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) zeigt sich besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen dieses Vorfalls. Sie warnt vor Einnahmeausfällen in Millionenhöhe und sieht Arbeitsplätze in der Region bedroht. Bereits ein vorheriger Unfall im Februar, bei dem ein Binnenschiff die Brücke beschädigte, sorgte für finanzielle Einbußen und Erschwernisse im Schiffsverkehr. Es wird befürchtet, dass auch dieser aktuelle Vorfall ähnliche Folgen haben könnte, wie die Schätzung von rund einer Million Euro Schaden nach dem vorherigen Unfall zeigt.
Schwimmkran für Reparatur eingesetzt
Die Reparaturarbeiten an der Brücke werden durch den Einsatz eines Schwimmkrans unterstützt, die Installation soll umgehend beginnen. Währenddessen ist der Schiffsverkehr unter der Brücke vorsichtig wieder freigegeben worden, allerdings nur einspurig. Dies geschieht unter Aufsicht der Verkehrszentrale Bremen, um die Sicherheit auf der Hunte zu gewährleisten. Schiffsführer müssen die Pegelstände genau im Auge behalten, um sicher durch die jeweils verfügbare Durchfahrt zu navigieren.
Ermittlungen gegen den Schiffsführer
Die Untersuchungen zu dem Vorfall haben ergeben, dass der Schiffsführer die Durchfahrtshöhe der Brücke falsch eingeschätzt hat. Dies führt nun zu Ermittlungen wegen der Gefährdung des Bahn- und Schiffsverkehrs. Der Unfall hat nicht nur Menschen verletzt, sondern auch weitreichende Versorgungs- und Verkehrsprobleme ausgelöst, die noch eine Weile anhalten könnten.
Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Rundschau, 25. Juli 2024, 17 Uhr
– NAG