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Nach Schiffsunfall: Hafen Nordenham erneut vom Bahnverkehr abgeschnitten

Nach einem Schiffsunfall am 23. Juli 2024, bei dem die Eisenbahnbrücke in Elsfleth beschädigt wurde, fordert der Hafenbetreiber Rhenus Midgard eine zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke, um die Häfen von Brake und Nordenham, die aktuell vom Bahnverkehr abgeschnitten sind, wieder zu erreichen und die Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb zu minimieren.


Bild: Imago | Die Bildwerft

Die Schifffahrt und der Bahnverkehr im Norden Deutschlands stehen vor Herausforderungen. Ein neuer Unfall an der Eisenbahnbrücke in Elsfleth hat weitreichende Folgen für die Region, die dringend nach Lösungen verlangt.

Auswirkungen des Bahnverkehrs auf die regionale Wirtschaft

Die Hafenwirtschaft in Nordenham und Brake kommt ins Stocken. Der Geschäftsführer von Rhenus Midgard Nordenham, Andreas Sichau, weist darauf hin, dass die aktuell nur einspurig ausgelegte Bahnverbindung zwischen Nordenham und Hude nicht den Bedürfnisse der Region entspricht. „Wir sind von einem Gleis abhängig, was für einen Hafen mit etwa 10.000 Tonnen Waren pro Woche nicht tragbar ist“, erklärt Sichau. Der Verlust an Transportkapazitäten hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Hafenaktivitäten, sondern auch auf die lokale Wirtschaft, die von der Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs abhängt.

Schiffsunfall als Auslöser eines erneut kritischen Zustands

Am 23. Juli kam es zu einem schweren Unfall, als ein Binnenschiff gegen die bereits geschädigte Eisenbahnbrücke prallte. Die Schäden an der Brücke und den Oberleitungen sind erheblich, sodass der Bahnverkehr auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden musste. „Bereits nach dem ersten Unfall im Februar haben wir mit den Folgen zu kämpfen; nun wird sich die Situation weiter verschärfen“, fügt Sichau hinzu. Die Reparaturzeit wird von der Bahn auf mehrere Wochen geschätzt, was zusätzliche Unsicherheiten für die Kunden mit sich bringt.

Schwierigkeiten im Gütertransport und anhaltende Probleme

Die Umleitung von Fracht auf Binnenschiffe oder Lastwagen gestaltet sich häufig problematisch. Trotz der Tatsache, dass die Binnenschifffahrt unter der Brücke mittlerweile eingeschränkt möglich ist, müssen viele Schiffsführer auf günstige Bedingungen warten. Laut Joachim Niezgodka vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee passieren täglich etwa zwölf Schiffe den beschädigten Bereich.

Forderungen nach einem zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke

Angesichts dieser wiederholten Vorfälle fordert der Hafenbetreiber eine umfassende Überprüfung und den Ausbau der Gleisanlagen, um der Region eine effizientere und stabilere Verkehrsanbindung zu bieten. „Es ist wichtig, dass wir endlich auf eine zweigleisige Verbindung hinarbeiten, um künftige Verkehrsausfälle zu vermeiden“, appelliert Sichau an die Verantwortlichen. Die Bedeutung dieser Verbesserungen kann nicht genug betont werden, um die wirtschaftliche Vitalität der Region zu sichern und um den Bedürfnissen der maritimen Industrie gerecht zu werden.

Fazit: Die Notwendigkeit für Veränderungen

Die gegenwärtigen Herausforderungen an der Eisenbahnbrücke in Elsfleth verdeutlichen die Risiken, die mit einer einspurigen Verkehrsanbindung verbunden sind. Der gesamte Güterverkehr ist unter den aktuellen Bedingungen gefährdet. Die Anstrengungen für einen zeitgemäßen Ausbau der Infrastruktur müssen dringend priorisiert werden, um die regionalen Hafen und die damit verbundenen Wirtschaftszweige nachhaltig zu unterstützen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 24. Juli 2024, 6 Uhr

NAG

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