Vechta

Einfluss der Eltern auf das wissenschaftliche Denken ihrer Kinder: Neue Erkenntnisse aus Studie der Universität Vechta

Die prägende Rolle der Eltern im wissenschaftlichen Denken ihrer Kinder

Kinder sind von ihren Eltern geprägt, das ist keine neue Erkenntnis. Doch eine aktuelle Studie der Universität Vechta hat aufgezeigt, dass Eltern auch einen signifikanten Einfluss auf das wissenschaftliche Denken ihrer Kinder haben. Dieser Aspekt wurde bisher vor allem den Bildungseinrichtungen zugeschrieben, zeigt jedoch nun, dass elterliche Einstellungen und Überzeugungen eine große Rolle spielen.

Die Studie, unter der Leitung von Christopher Osterhaus, Juniorprofessor für Entwicklungspsychologie, erschien in der renommierten Zeitschrift Developmental Science. Sie untersuchte 161 Grundschulkinder über einen Zeitraum von fünf Jahren. Dabei standen nicht nur die wissenschaftlichen Denkfähigkeiten der Kinder im Fokus, sondern auch das Bildungsniveau der Eltern, deren sozioökonomischer Status und ihre Überzeugungen und Einstellungen.

Besonders interessant war die Erkenntnis, dass die elterlichen Einstellungen einen starken Einfluss auf die Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens der Kinder hatten – und das sogar unabhängig von der Bildung der Eltern und den kognitiven Fähigkeiten der Kinder. Kinder, deren Eltern ein Verständnis für die Veränderlichkeit von Wissen und seine Abhängigkeit von sozialen und kulturellen Bedingungen hatten, schnitten in den Tests besser ab.

Osterhaus betonte die Bedeutung dieser Ergebnisse für Eltern und Erziehungsberechtigte. Es gehe nicht nur darum, was Kinder in der Schule lernen, sondern auch darum, welches Umfeld sie zu Hause haben. Ein unterstützendes Umfeld könne die wissenschaftlichen Denkfähigkeiten der Kinder erheblich stärken und eine solide Grundlage für lebenslanges Lernen und Erfolg im 21. Jahrhundert schaffen.

Die Studie soll auch dazu dienen, den Wert eines fördernden Umfelds für die forschende Haltung von Kindern zu Hause hervorzuheben. Osterhaus plant bereits weitere Studien, um herauszufinden, ob ähnliche Ergebnisse auch in anderen kulturellen und sozioökonomischen Kontexten auftreten. Denn das wissenschaftliche Denken von Kindern ist von großer Bedeutung für die Herausforderungen der modernen Gesellschaft. – NAG

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