Verden

Erster Christopher Street Day in Verden: Ein Fest der Vielfalt und Toleranz

Am Samstag, dem 8. September 2024, feierten etwa 500 Menschen beim ersten Christopher Street Day im Allerpark in Verden ein farbenfrohes und fröhliches Fest für die Rechte und Anerkennung queerer Menschen, das ein starkes Zeichen für Respekt und Vielfalt setzte.

Der erste Christopher Street Day (CSD) in Verden war ein farbenfrohes Bekenntnis zur Vielfalt und zur Gleichberechtigung. Am Samstag erlebte die Stadt mit etwa 500 Teilnehmern eine lebendige Demonstration, die sowohl Freude als auch nachdenkliche Momente bereithielt. Die Straßen waren erfüllt von der Energie und der positiven Stimmung der Menschen, die für ihre Rechte und die Anerkennung ihrer Identität einstehen.

„Be yourself“ wurde zum Motto des Tages, das sich durch die Menge zog. Queere Menschen, einschließlich Trans- und Intergeschlechtlicher sowie Lesben, Schwule, Bisexuelle und Asexuelle, feierten ihre Identitäten in den bunten Farben des Regenbogens. Sie wurden von vielen Unterstützern begleitet, die ebenfalls für eine respektvolle Gesellschaft eintraten. Die fröhliche Atmosphäre wurde durch den Demonstrationszug, der durch die Stadt zog, verstärkt. Teilnehmer trugen Regenbogenfahnen, und sogar die Gäste eines Eiscafés hießen den Zug mit bunten Flaggen willkommen.

Ein Zeichen für Veränderungen

Im Allerpark, dem Ausgangspunkt des CSD, sorgte Musik für gute Stimmung, während zahlreiche Informationsstände, darunter auch Initiativen wie „Omas gegen Rechts“ und die Jusos, auf die Wichtigkeit von Aufklärung und Respekt hinwiesen. Die Moderatorin Shay ergriff das Wort und verdeutlichte die Notwendigkeit solcher Veranstaltungen: „‚Du bist schwul‘ darf keine Beleidigung sein“, sagte sie mit Nachdruck. Sie erinnerte daran, dass es noch lange nicht ausreiche, Toleranz zu zeigen; vielmehr sei es wichtig, strukturelle Veränderungen zu fordern, um queeren Menschen die Sichtbarkeit und den Respekt zu geben, die sie verdienen.

Der CSD hat seine Wurzeln in den Aufständen von 1969 in New York, als die queere Gemeinschaft gegen jahrelange Unterdrückung aufbegehrte. Diese historischen Ereignisse wurden während des CSD in Verden erwähnt, um die fortdauernden Kämpfe um Anerkennung und Rechte zu reflektieren. „Der Kampf ist noch nicht vorbei“, wurde betont, während die Massenbewegung auch global für bedeutende Veränderungen sorgte.

Die Vielfalt der Teilnehmer spiegelte sich auch in kreativen Kostümen wider. Eine Gruppe um den Pupplayer Carlisito erregte besondere Aufmerksamkeit, indem sie in Hundemasken auftrat und damit eine spielerische Auslegung ihrer Identität demonstrierte. „Wir können Dinge tun, die wir sonst nicht tun, weil wir erwachsen sind“, erklärte Carlisito und brachte damit eine heitere Perspektive in die Veranstaltung.

Norbert und Petra, erfahrene CSD-Teilnehmer, zeigten sich begeistert vom ersten Verdener CSD. Norbert berichtete von seinen Erfahrungen auf internationalen Pride-Events und wie bedeutsam solche Veranstaltungen für die queere Gemeinschaft sind. „Ich war lange nicht ich selbst“, erinnerte er sich an sein eigenes Doppelleben und betonte die Wichtigkeit, authentisch zu leben und sich selbst treu zu bleiben.

Die Band Viertel sorgte während des Festes für musikalische Unterhaltung bis in den späten Abend. Das Organisationsteam, gemischt aus jungen und jüngeren Erwachsenen, war mit dem Verlauf des CSD sehr zufrieden und sieht dies als wichtigen Schritt in Richtung eines offeneren und respektvolleren Miteinanders in Verden.

Mit diesem ersten CSD hat Verden ein klares Zeichen gesetzt – für Vielfalt, für Respekt und für die unaufhörliche Forderung nach Gleichheit. Trotz der kleinen Anfänge in einem eher ländlichen Raum zeigt sich, dass das Bedürfnis nach Sichtbarkeit und Anerkennung in allen persönlichen Geschichten und Identitäten verwurzelt ist. Solche Veranstaltungen sind nicht nur eine Feier, sondern auch ein Aufruf zum Handeln und zur Veränderung.

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