Verden

Gemütliche Erinnerungen: Eissels Kneipenkultur in einem neuen Buch

In Eissel, einem kleinen Dorf im Landkreis Verden, blickt das neue Buch von Günter Palm zurück auf die traditionsreichen Gaststätten Schröder und Meyer, die über Jahrzehnte als lebendiger Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft und soziale Interaktion dienten, und beleuchtet ihre Bedeutung in einer Zeit, in der immer weniger Kneipen existieren.

In der kleinen Ortschaft Eissel, wo man sich über Jahrzehnte in den gemütlichen Kneipen versammelte, erzählt ein neues Buch die bewegte Geschichte der lokalen Gastwirtschaften. Die Gaststätten von Schröder und Meyer sind nicht nur Treffpunkte, sondern sie spiegeln auch das Leben und die Traditionen der Dorfbewohner wider. Autor Günter Palm hat die Erinnerungen in „Erinnerungen an die Dorfgaststätten in Eissel“ festgehalten und öffnet damit die Tür zu einer vergangenen Zeit.

Die Atmosphäre in den Kneipen von Eissel war einmal einzigartig: Hier war es üblich, sich bei einem Bier zu duzen, zu plaudern und das Leben zu genießen. Oft wurde bis in die späten Abendstunden diskutiert, gelacht und manchmal auch geweint. Diese Orte waren sowohl Kummerkästen als auch Schauplätze von fröhlichen Feiern. Der Autor möchte mit seinem Werk eine nostalgische Reise in die Vergangenheit ermöglichen, in eine Zeit, als das Wort „Gemütlichkeit“ eine ganz andere Bedeutung hatte.

Kulturelle Begegnungen in Eissels Kneipen

Eissel ist eine kleine Gemeinde mit rund 300 Einwohnern, doch die beiden gastfreundlichen Kneipen prägen das gesellschaftliche Leben der Ortschaft. „Ich wollte die Geschichte des Ortes und seiner Gaststätten umfassend erzählen“, erklärt Palm, der sich tief in die alte Dokumentation eingearbeitet hat. Er zitiert aus königlichen Anweisungen, die das Gastgewerbe regelten, und stellt dabei fest, dass solche Gemeinschaftsortschaften in Niedersachsen zusehends seltener werden.

Die Wurzeln der Kneipen reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die entspannte Nachkriegszeit führte in den 1950er-Jahren dazu, dass die Kneipen Schröder und Meyer trotz unmittelbarer Nähe von nur 100 Metern zueinander kooperierten. Sie wechselten sich bei Erntefesten ab und waren ein Teil der Gemeinschaftsfeste, bei denen die ganze Dorfgemeinschaft auf den Beinen war.

Besonders bewegend sind die Erinnerungen an Hanne Schröder, die legendäre Gastwirtin. Sie hatte stets ein offenes Ohr für ihre Gäste und war für viele ein wichtiger Teil der Dorfgemeinschaft. Ihr feines Gespür für die Bedürfnisse ihrer Besucher machte sie zu einer beliebten Persönlichkeit. Viele Anekdoten aus diesen Kneipen, wie die legendären Frühschoppen und Geschichten über mutige junge Männer auf Brautschau, geben dem Buch einen nostalgischen Charme und lassen die Leser am Leben des Dorfes teilhaben.

Vorstellungen und Buchverkauf

Am Samstag, den 7. September, wird das reich bebilderte Buch in Eissel verkauft und der Autor steht für Gespräche zur Verfügung. „Erinnerungen an die Dorfgaststätten in Eissel“ umfasst 180 Seiten und ist für 30 Euro erhältlich. Palms Buch wird nicht nur zur Zeitreise in die Vergangenheit des Dorfes, sondern auch zu einer Hommage an die Rollen, die diese Kneipen im sozialen Gefüge von Eissel spielten.

Die Geschichten reichen von feierlichen Anlässen wie Hochzeiten bis zu den täglichen Begegnungen, die das Miteinander prägten. Zu den amüsantesten Anekdoten zählt eine unvergessliche Episode, bei der Jugendliche nach einem feucht-fröhlichen Abend übermütig Eier in einer Nachbarschaft braten wollten. Solche Erzählungen zeigen, dass die Kneipen weit mehr waren als nur Trinkhallen; sie waren ein Teil der Identität von Eissel.

Der Autor hat mit vielen Zeitzeugen gesprochen, um die Geschichten lebendig zu halten. Er zeigt mit seiner Arbeit, was Eissel ausmachte: ehrliche Begegnungen, Freude, und die unvergleichliche Atmosphäre eines Dorfbewohnung, das traditionsreiche Gaststätten liebte und schätzte. Ein wertvolles Stück Erinnerung, das alle, die in Eissel leben oder gelebt haben, wieder zusammenbringt.

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