Verden

„Letzte Hilfe im Landkreis Verden: Ein Kurs für mehr Fürsorge“

Im Landkreis Verden bieten die Palliativ-Care-Fachkräfte Hanne Reimler und Janin Huhs im November 2024 kostenlose Letzte-Hilfe-Kurse an, um Interessierten grundlegendes Wissen zur Sterbebegleitung und Palliativversorgung zu vermitteln und so die ambulante Unterstützung schwerkranker und sterbender Menschen zu verbessern.

In einer Zeit, in der das Thema Sterben und Tod oft tabuisiert wird, bietet das Palliativnetz im Landkreis Verden mit seinen Letzte-Hilfe-Kursen einen wertvollen Beitrag zur Sensibilisierung und Aufklärung. Diese Kurse sollen nicht nur den Teilnehmern das nötige Wissen vermitteln, sondern auch dazu beitragen, die ambulante Palliativversorgung in der Region zu verbessern.

Die Bedeutung der Letzte-Hilfe-Kurse

Die Letzte-Hilfe-Kurse, die erstmals in Norwegen im Jahr 2014 und später in Deutschland und Dänemark angeboten wurden, haben sich mittlerweile auch in Deutschland etabliert. Diese Kurse sind für Menschen gedacht, die sich mit der Thematik des Sterbens und der Palliativversorgung vertraut machen möchten. Besonders hervorzuheben ist, dass keine medizinischen Vorkenntnisse benötigt werden, was den Zugang zu diesem wichtigen Wissen vereinfacht.

Das Angebot im Landkreis Verden

Im Landkreis Verden, konkret in Achim, leiten Hanne Reimler und Janin Huhs die Kurse. „Es ist uraltes Wissen, das früher innerhalb von Großfamilien weitergegeben wurde und heute oft verloren gegangen ist“, erklärt Reimler. Die Kurse bieten eine Möglichkeit, Berührungsängste abzubauen und ein Netzwerk für Hilfsangebote zu schaffen.

Kursinhalte und Struktur

Jeder Kurs besteht aus vier Modulen, die gemeinsam das „kleine Ein mal Eins der Sterbebegleitung“ abdecken. Die Teilnehmer lernen, das Sterben als Teil des Lebens zu akzeptieren und sich mit Fragen wie Patientenverfügungen, Vorsorge und der richtigen Betreuung von Schwerkranken und Sterbenden auseinanderzusetzen. Dabei werden auch praktische Tipps vermittelt, wie Angehörige Leiden lindern können und welche Ritualen beim Abschied nehmen wichtig sind.

Der erste Kurs trifft auf reges Interesse

Der erste Letzte-Hilfe-Kurs, der im September im Landkreis stattfand, war bereits ausgebucht. Ein weiterer Kurs ist für den 23. November 2024 geplant und es gibt noch freie Plätze. Es werden auch weitere Kurse für das kommende Jahr in Aussicht gestellt, was die stetig wachsende Nachfrage nach solchen Angeboten unterstreicht.

Ein Aufruf zur aktiven Auseinandersetzung

Die Leiterinnen Reimler und Huhs sehen in den Kursen eine Herzensangelegenheit. Sie appellieren an die Teilnehmer, das erlernte Wissen im Alltag zu nutzen und aktive Gespräche über den Tod zu führen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in der Nähe erkrankt, ist hoch. Wir sollten den Mut aufbringen, Hilfe anzubieten“, so Reimler.

Ein vielfältiges Kursangebot

Zusätzlich zu den regulären Kursen bietet Letzte Hilfe Deutschland auch spezielle Programme für Kinder und Jugendliche sowie Online-Kurse an. Es ist auch möglich, dass Firmen einen Kurs buchen. Das Palliativnetz möchte damit eine breitere Gesellschaftsschicht erreichen und das Thema Sterben und Tod in die breite Öffentlichkeit bringen.

Wichtige Kontaktdaten

Der bevorstehende Letzte-Hilfe-Kurs am 23. November 2024 findet in den Räumen des Palliativnetzes in der Herbergstraße 2-4 in Achim von 11 bis 15 Uhr statt und ist kostenlos. Anmeldungen sind möglich unter Telefon 04202/910104 oder per E-Mail an info@palliativ-verden.de. Weitere Informationen können auf der Website www.letztehilfe.info gefunden werden.

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