Verden

Verden: Bundeswehrsoldat schweigt zu Mordanklage an vier Menschen

Ein 33-jähriger Bundeswehrsoldat, der wegen vierfachen Mordes in Niedersachsen angeklagt ist, schweigt im Landgericht Verden zu den tödlichen Schüssen aus Hass und Rache, die in der Nacht zum 1. März stattfanden, während die Angehörigen der Opfer hoffen, dass er nie wieder aus dem Gefängnis entlassen wird.

Im Landgericht Verden bleibt es still, zumindest was die Aussagen des beschuldigten Bundeswehrsoldaten angeht, der wegen einer erschreckenden Mordserie vor Gericht steht. Der 33-Jährige, der mutmaßlich in einer schockierenden Attacke vier Menschen getötet hat, entschied sich, weiterhin zu schweigen. In einer Krawatte und mit einem militärisch strengen Haarschnitt nahm er im Gerichtssaal Platz, während die Umstände, die zu diesen verheerenden Taten führten, näher beleuchtet wurden.

Die Anklage, die sich gegen den Fallschirmjäger richtet, könnte schlimme Konsequenzen haben. Der nächtliche Horror begann in der Dunkelheit des 1. März diesen Jahres im Rotenburger Landkreis. Angetrieben von Hass und Rache, brach der Angeklagte mit einer Axt in mehrere Häuser ein. Zuerst ermordete er den neuen Lebensgefährten seiner getrennt lebenden Frau sowie dessen Mutter in Westvesede. Im weiteren Verlauf der Nacht richtete er sein zerstörerisches Feuer auch auf die beste Freundin seiner Noch-Ehefrau und deren dreijährige Tochter im rund zehn Kilometer entfernten Brockel.

Anklage und Verhandlung

Die Verhandlungen begannen vor kurzem, wobei der Bericht der Rechtsmediziner über die grausamen Taten zur Sprache kam. Es wurde berichtet, dass die Ermittlungen von den zuständigen Staatsanwaltschaften sehr ernst genommen werden, wobei der Vorsitzende Richter, Volker Stronczyk, deutlich machte, dass die Aussagen des Angeklagten keine Priorität haben, da man nicht gezwungen wird, hinter einer Aussage herzulaufen.

Der psychologische Gutachter wird am 2. Oktober gehört, und in bisherigen Gesprächen hat der Beschuldigte in gewisser Weise seine Sicht der Tat dargelegt, ohne sich jedoch direkt der Verantwortung zu stellen. Die Suche nach den Gründen, die zu dieser unfassbaren Gewalt führten, wird für die Gerichte von entscheidender Bedeutung sein.

Auswirkungen auf die Angehörigen

Die Angehörigen der Opfer sind in tiefer Trauer und besorgt zugleich. Die Rechtsanwältin Helen Wienands, die den sechsjährigen Sohn des Ermordeten vertritt, macht deutlich, dass der Junge unter dem Trauma leidet, Augenzeuge der grausamen Taten zu sein. „Er hat Angst, dass er noch etwas zu befürchten hat“, sagte Wienands, die sich um das Wohl des Kindes sorgt. Die gesamten Umstände werfen ein grelles Licht auf die tiefen Narben, die solche Taten im Gefühlsleben der Überlebenden hinterlassen.

Die Gesellschaft verfolgt diese tragischen Ereignisse mit Entsetzen. Die Frage, die viele stellt, bleibt unbeantwortet: Was könnte dazu führen, dass ein Mensch zu solch einer grausamen Tat fähig ist? Die Antworten auf diese Fragen werden hoffentlich im Laufe des Prozesses umfassend behandelt werden. Es ist nicht einfach, die Wurzeln solcher Gewalttaten zu verstehen, doch der Prozess wird entscheidend sein, um Klarheit zu schaffen und möglicherweise ein wenig Frieden für die Hinterbliebenen zu bringen.

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