Beaumaris (dpa) – Ein Kampf um das Überleben der roten Eichhörnchen auf Anglesey hat sich angelagert, und im Mittelpunkt steht Craig Shuttleworth, ein Wissenschaftler der Universität Bangor. Um das Überleben der heimischen Art zu gewährleisten, muss Shuttleworth strategisch gegen die übermächtigen grauen Eichhörnchen vorgehen, die als invasive Art eine ernsthafte Bedrohung darstellen.
Das Dilemma der heimischen Arten
Die grauen Eichhörnchen, ursprünglich aus Nordamerika, haben in Großbritannien einen Zustand erreicht, der für die roten Eichhörnchen, die heimischen Verwandten, bedrohlich ist. Die invasive Art hat sich in einer erschreckenden Zahl von etwa 16 zu 1 vermehrt. Dieses Ungleichgewicht hat gravierende Folgen für die Biodiversität in der Region, denn die grauen Eichhörnchen sind nicht nur fähig, das Pockenvirus zu übertragen, sie verdrängen auch die Nahrungsressourcen der roten Eichhörnchen.
Reaktionen in der Bevölkerung
Touristen aus Deutschland, die die charmanten grauen Nager in den Parks und Gärten Britanniens bewundern, sind sich nicht unbedingt der Herausforderungen bewusst, die diese Tiere für ihre roten Verwandten darstellen. Viele kommen nach Großbritannien, um die grauen Eichhörnchen zu sehen und deren verspielt-freundliches Wesen zu erleben, während sie in Wirklichkeit eine erhebliche Bedrohung für die einheimische Fauna darstellen.
Die Strategie gegen die grauen Eindringlinge
Craig Shuttleworth hat in seinem Bestreben, die rotpelzigen Bewohner Angleseys zu schützen, bereits verschiedene Strategien entwickelt. Mit Hilfe von Online-Kameras und einer aufmerksamen Gemeinschaft sucht er gezielt nach grauen Eichhörnchen, die sich in den Wäldern verstecken. Zudem hat er Fallen aufgestellt, um die Tiere zu fangen und zu entfernen. Ein gefangenes graues Eichhörnchen hat jedoch fatale Konsequenzen, da es laut Gesetz illegal ist, die Tiere wieder freizulassen.
Herausforderungen des Projekts
Die große Fläche Angleseys sowie die zahlreichen Zugangswege, insbesondere die Brücken zum Festland, erschweren einen vollständigen Erfolg dieser Maßnahmen. Immer wieder gibt es Berichte aus der Bevölkerung über Sichtungen grauer Eichhörnchen, die mit Autos oder sogar in Zügen auf die Insel gelangen. Die Möglichkeit, dass diese Tiere die Menaistraße schwimmen, verstärkt die Sorge um die Ausbreitung der Invasoren.
Ein Appell an die Gemeinschaft
Shuttleworth ermutigt die lokale Bevölkerung, ähnliche Fallen in ihren Gärten aufzustellen, um der Bedrohung entgegenzutreten. Doch die moralische Herausforderung, ein gefangenes Tier zu töten, hält viele davon ab, aktiv zu werden. So bleibt Shuttleworth oft allein im Kampf für das Wohl der Roten, während er unermüdlich an der Rettung dieser bedrohten Art arbeitet.
Der Kampf um die roten Eichhörnchen auf Anglesey ist nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern steht exemplarisch für Herausforderungen, die invasive Arten überall verursachen können. Das Engagement von Craig Shuttleworth und die Unterstützung durch die Gemeinschaft könnte entscheidend dafür sein, das fragile Ökosystem Angleseys zu bewahren und die roten Eichhörnchen in ihrer Heimat zu schützen.