Rems-Murr-KreisWaiblingen

Waiblingen packt das Jakobskreuzkraut: Maßnahmen gegen die giftige Pflanze

Um die gefährliche Verbreitung des giftigen Jakobskreuzkrauts entlang der Straßen im Rems-Murr-Kreis zu verhindern, haben das Landratsamt Waiblingen und Experten aus verschiedenen Bereichen 2022 ein umfassendes Mähkonzept entwickelt, das bis Mitte August 2023 umgesetzt werden soll, da die Pflanze insbesondere für Pferde und Kühe eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellt.

Jakobskraut: Eine wachsende Bedrohung für die Tierhaltung

Das Jakobskreuzkraut, eine giftige Pflanze, die in den letzten Jahren zunehmend entlang der Straßen im Landkreis Waiblingen auftritt, stellt ein ernsthaftes Risiko für die Landwirtschaft und die Tierhaltung dar. Die Gefahren, die von dieser Pflanze ausgehen, erfordern umgehende Maßnahmen seitens der lokalen Behörden.

Ursachen und Verbreitung

Die zweijährige Pflanze mit ihren charakteristischen 13 Strahlenblütenblättern produziert eine große Menge an Samen, die sich schnell ausbreiten. Besonders betroffen sind Grünlandflächen, wobei die Erntebedingungen das Auftreten des Jakobskrauts begünstigen.Diese Jahr kam es aufgrund verspäteter Mahd zu einem deutlichen Anstieg der Pflanzenpopulation, was die Notwendigkeit für ein schnelles Handeln verstärkt. Die zuständigen Fachleute haben bereits im Jahr 2022 ein umfassendes Konzept zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts erarbeitet, um die Samenbildung zu unterbinden.

Schnelle Maßnahmen zeigen Wirkung

Der Straßenbetriebsdienst des Rems-Murr-Kreises hat ein angepasstes Mähkonzept implementiert, das darauf abzielt, lange Abschnitte mit Jakobskraut effizient zu mulchen und abzusaugen. Diese Methode schützt gleichzeitig Insekten und verhindert, dass die Pflanzen Samen abwerfen. Der Prozess umfasst auch das händische Entfernen von Pflanzen an besonders betroffenen Stellen, einschließlich der Wurzeln. Diese Maßnahmen wurden an verschiedenen Kreisstraßen eingeleitet, und die Mäharbeiten sollen bis Mitte August abgeschlossen sein.

Gefahren für Tiere

Das Jakobskreuzkraut ist insbesondere für Pferde und Kühe extrem giftig. Die jüngsten Pflanzen sind am gefährlichsten, da sie einen hohen Gehalt an Giftstoffen aufweisen, die zu Leberschäden führen können. Die Gefahr besteht besonders während der frühen Wachstumsphase, wenn die Tiere die jungen Blätter auf der Weide fressen. Die Gemeinde Kernen hat ebenfalls spezielle Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Jakobskrauts zu kontrollieren, da die Pflanze häufig mit dem harmloseren Johanniskraut verwechselt wird.

Umgang mit der Pflanze

Zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts ist es wichtig, die Pflanze mit Wurzeln auszustechen. Bei der Entsorgung sollten Gartenbesitzer darauf achten, die Pflanzen nicht auf den Kompost oder Misthaufen zu werfen, da die Gefahr besteht, dass sich das Jakobskreuzkraut über die Verbreitung dieser Materialien weiter ausbreitet. Zudem sollten bei der Arbeit mit dem Kraut Handschuhe getragen werden, da die giftigen Stoffe auch über die Haut aufgenommen werden können.

Fazit: Gemeinschaftliche Anstrengungen notwendig

Die Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts erfordert konzertierte Anstrengungen der Gemeinden und Landwirte im Landkreis Waiblingen. Innovative Ansätze zur Bekämpfung, wie das angepasste Mähkonzept, stellen einen wichtigen Schritt dar, um die Gefahren dieser giftigen Pflanze für die Tierhaltung zu vermindern. Durch gemeinsames Handeln und aktives Bewusstsein für die Problematik können die Verantwortlichen der Gemeinde und die Landwirte dazu beitragen, die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts zu stoppen und die Lebensqualität der Tiere sowie die Produktivität der landwirtschaftlichen Flächen zu sichern.

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