Weiden in der Oberpfalz

Irans Filmemacher hoffen auf eine zukünftige ohne Zensur

Die Zukunft des iranischen Films: Hoffnung nach der Präsidentenwahl

Nach der Wahl des moderaten Präsidenten Massud Peseschkian sehen Irans Filmemacher eine Chance für eine künstlerische Zukunft ohne Zensur. Der Filmregisseur Dschangir Kossari berichtete von einem Treffen mit dem Präsidenten, bei dem sie die Zensur-Probleme der vergangenen Jahre ansprachen und ihre Bedenken äußerten.

Die anschließende Zuversicht bei Kossari und seinen Kollegen lässt sie glauben, dass die iranische Filmindustrie unter Peseschkian „wieder atmen“ und eine zensurfreie Richtung einschlagen wird. Trotz dieser positiven Aussichten muss Kossari jedoch noch Geduld haben. Sein neuester Film, „Blaue Adern“, der die iranische Dichterin Forugh Farochsad porträtiert, darf auf Anweisung des amtierenden Kultusministeriums nicht gezeigt werden.

Ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft

Ein Grund dafür ist nicht nur die kritische Rolle Farochsad im islamischen System, sondern auch die Beteiligung von Kossaris Tochter Baran Kossari, die im Film die Hauptrolle übernimmt. Aufgrund ihres öffentlichen Protestes gegen das obligatorische Kopftuch wurde ihr Berufs- und Ausreiseverbot auferlegt, was auch die Präsentation des Films beeinträchtigt.

Kossari hofft, dass dieses „absurde Verbot“ mit Peseschkian und einem neuen Kultusminister aufgehoben wird. Die iranischen Filmemacher erhoffen sich, dass zukünftig die Kunst in ihren Werken im Vordergrund steht und nicht die Bekleidungsvorschriften.

Der Widerstand der Frauen und die Folgen

Die Proteste der Frauen begannen im September 2022 mit dem tragischen Tod von Jina Mahsa Amini, die wegen einer geringfügigen Verletzung der Kopftuch-Vorschriften inhaftiert wurde und in Polizeigewahrsam starb. Seitdem haben viele Frauen das Kopftuch als Protest abgelegt, darunter auch renommierte Schauspielerinnen, die ebenfalls mit Berufs- und Ausreiseverboten belegt wurden.

Taraneh Alidoosti, eine dieser Schauspielerinnen, musste aufgrund ihres öffentlichen Widerstandes sogar eine Zeit im Gefängnis verbringen. Die Situation der Frauen in der iranischen Filmindustrie bleibt daher weiterhin herausfordernd, jedoch bleibt die Hoffnung auf Veränderung durch die jüngsten politischen Entwicklungen.

NAG

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