Siemens Energy zeigt sich optimistisch, dass es in seiner noch jungen Unternehmensgeschichte zum ersten Mal gelingt, mit einem positiven Jahresergebnis abzuschließen. Trotz eines Verlustes von 102 Millionen Euro im dritten Quartal hat das Unternehmen die Prognose bekräftigt, bis zum Ende des Geschäftsjahres einen Gewinn von bis zu einer Milliarde Euro auszuweisen. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, da der Energietechnikkonzern auf dem besten Weg ist, als eigenständiges Unternehmen erfolgreich zu sein.
Leistung der einzelnen Geschäftsbereiche
Während das Windkraftgeschäft mit der spanischen Tochter Siemens Gamesa weiterhin Herausforderungen meistert, zeigen andere Bereiche des Konzerns eine solide Performance. Der Verlust von Gamesa belief sich auf 463 Millionen Euro, fiel jedoch im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus. Der Rückgang des Auftragseingangs um 91 Prozent stellt eine Herausforderung dar, die jedoch durch die starken Ergebnisse in anderen Segmente ausgeglichen wird. Besonders hervorzuheben sind die Netztechnik, die durch Umsatz- und Ergebnissteigerungen glänzt, sowie die Gas Services, die ihren Auftragseingang mehr als verdoppeln konnte. Dies zeigt die Diversifikation und Widerstandsfähigkeit von Siemens Energy in einem dynamischen Marktumfeld.
Schwierigkeiten im Windkraftgeschäft
Das Windkraftgeschäft bleibt ein kritischer Punkt für Siemens Energy. Die Probleme resultieren aus veralteten Verträgen und Qualitätsmängeln bei bestimmten Windturbinen. Obgleich diese Schwierigkeiten bekannt sind und nicht unerwartet kommen, belastet es das Unternehmen. Die Aufarbeitung dieser Altlasten bleibt eine große Herausforderung, die langfristige Auswirkungen auf die Strategie des Unternehmens haben könnte. Die Fähigkeit, diese Hindernisse erfolgreich zu bewältigen, dürfte entscheidend für den zukünftigen Erfolg von Siemens Gamesa sein.
Optimistische Erwartungen für die Zukunft
Die positive Auftragslage und die Aussicht auf einen Gewinn im vierten Quartal, der auf einem im ersten Quartal realisierten Gewinn aus dem Verkauf seines Indiengeschäfts basiert, stärken das Vertrauen in den Konzern. Siemens Energy kann sogar einen moderaten Verlust im typischerweise schwächeren vierten Quartal tolerieren, dank eines aktuellen Gewinns von fast 1,6 Milliarden Euro nach neun Monaten. Diese finanzielle Stabilität könnte es dem Unternehmen ermöglichen, strategische Investitionen und Innovationen zu fördern.
Bedeutung für den Energiemarkt
Christian Bruch, CEO von Siemens Energy, hebt die wachsende Nachfrage im Strommarkt hervor, die eine breite Palette der Produkte des Unternehmens erfordert. Die positiven Geschäftszahlen in den Bereichen Netztechnik und Gasturbinen sind Belege für die Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft des Unternehmens. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche, da die Energiewende voranschreitet und der Bedarf an erneuerbaren Energien sowie smarter Netztechnologie steigt.
Die Herausforderungen und Erfolge von Siemens Energy reflektieren die dynamischen Veränderungen im Energiesektor. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um das Drehmoment in eine positive Richtung zu lenken und die Weichen für nachhaltige Gewinne zu stellen.