Die „Starliner“-Kapsel, produziert von Boeing, hat ein aufregendes Kapitel ihrer Misson hinter sich und macht sich jetzt auf den Rückweg zur Erde. Nach einem drei Monate langen Aufenthalt im All, wo sie zunächst auf der Internationalen Raumstation (ISS) blieb, dockte die Kapsel kurz nach Mitternacht MESZ ab. Die Live-Übertragung der NASA zeigte diesen bedeutenden Moment, als das Raumschiff 400 Kilometer über der Erde sich von der ISS trennte. Der Rückflug wird in kürzester Zeit erwartet, und die Kapsel soll in der Wüste von New Mexico mit einer Landung ankommen, die in rund sechs Stunden erfolgen soll.
Aber die Rückkehr des „Starliner“ ist alles andere als gewöhnlich. Während die Kapsel sich auf dem Weg zurück zur Erde befindet, warten die Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore weiterhin auf der ISS. Ursprünglich war ein Aufenthaltszeitraum von nur einer Woche geplant. Doch aufgrund eines technischen Notfalls sowie Sicherheitsbedenken kam es zu Verzögerungen. Stattdessen sitzen die beiden Astronauten fest, was ihre Mission unvorhersehbar kompliziert machte.
Das Dilemma im Weltraum
Nasa-Chef Bill Nelson begründete die Entscheidung, den „Starliner“ ohne Besatzung zurück zur Erde zu schicken, mit notwendigen Sicherheitsprüfungen. Nachdem bei einem vorherigen Start verschiedene technische Schwierigkeiten aufgetreten waren, darunter Probleme mit den Triebwerken und Heliumlecks, wäre der Rückflug mit einer Crew als riskant eingestuft worden. Diese festgestellten Mängel führten dazu, dass die Astronauten, anstatt zurückzukehren, jetzt auf einen alternativen Rückkehrplan umsteigen mussten. Diese ungewisse Situation und die gesundheitlichen Risiken stehen im Mittelpunkt der Sorgen der Nasa und der Boeing-Experten. Der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre erfordert immense technische Präzision, da hohe Kräfte auf die Raumkapsel wirken, was die Fragilität dieser Aufgabe deutlich macht.
Die derzeitige Überlegung der NASA sieht vor, dass Williams und Wilmore mit einem anderen Raumschiff, dem „Dragon“ von SpaceX, zur Erde zurückfliegen. Diese Mission ist für Februar des nächsten Jahres angesetzt, was bedeutet, dass beide Astronauten, nachdem sie die ursprüngliche Rückkehrfrist überschritten haben, über acht Monate im All sein werden. In der Zwischenzeit mussten zwei von vier verfügbaren Plätzen für diese Rückkehrmission umgewidmet werden, um die Rückkehr der beiden Astronauten zu ermöglichen.
Ein unerwarteter Retter
SpaceX tritt nun als unerwarteter Retter in dieser misslichen Lage auf. Die Vorbereitungen für die Mission mit dem „Dragon“ haben bereits begonnen, mit der Hoffnung, dass die beiden Astronauten bald wieder den Boden unter den Füßen spüren werden. Diese Zusammenarbeit zwischen der Nasa und SpaceX markiert einen weiteren Schritt in der Kommerzialisierung der Raumfahrt und unterstreicht die Fähigkeit privater Unternehmen, in kritischen Situationen Unterstützung zu bieten. Trotz der Unannehmlichkeiten ist es ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Raumfahrttechnologien und der Fähigkeit der US-Aeronautik, Herausforderungen zu meistern.
Die Rückkehr des „Starliner“ und die bevorstehende Mission für Williams und Wilmore sind der Beweis für das unermüdliche Bestreben der Raumfahrtagenturen, sicherzustellen, dass ihre Astronauten sicher zurückkehren können. Wie sich die Ereignisse weiter entwickeln werden und ob der „Starliner“ ohne Probleme landen kann, bleibt abzuwarten. Die Welt schaut gespannt auf die Rückkehr dieser wichtigen Mission und die Herausforderungen, die dabei bewältigt werden müssen.