In der Welt der Musik und Mathematik wird oft ein unerwartetes Pairing geschaffen, das den Zuschauer fesselt. So auch in der Komödie „Liebe ist unberechenbar“, die die charmante und zugleich kurvenreiche Beziehung zwischen dem Mathematikprofessor Leonard Damovsky, dargestellt von Heino Ferch, und Judith Kreuzer, verkörpert von Tanja Wedhorn, zum Leben erweckt. Diese beiden Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein und bieten einen Einblick in die Komplexität menschlicher Beziehungen.
Leonard ist ein introvertierter Mathematiker, der Schwierigkeiten hat, sich in sozialen Interaktionen zurechtzufinden. Er ist es gewohnt, in seiner eigenen Welt aus Formeln und Zahlen zu leben, was ihn oft als kauzig und unflexibel erscheinen lässt. Judith hingegen ist lebhaft, impulsiv und genießt das lockere Leben in einem Café. Ihre Welten prallen aufeinander, als Judith in ihrem Job im Campuscafé von ihrem Freund, dem Marketingchef der Universität, in ein Schulprojekt eingeführt wird. Dieses Projekt soll Kinder für Mathematik begeistern, und hier trifft sie auf den strukturierten und scheuen Leonard, der alles andere als begeistert ist.
Der Vater im Mittelpunkt
Zu den Schwierigkeiten, die Leonard bereits hat, kommt eine weitere Herausforderung hinzu: sein übergriffiger Vater Franz, gespielt von Michael Gwisdek. Er bringt nicht nur humorvolle Störungen in das Projekt, sondern sorgt mit seiner unüberlegten Art dafür, dass Leonard mit seinen eigenen Ängsten konfrontiert wird. Gwisdek ist in der Rolle des Vaters besonders berührend, da dies seine letzte Darbietung war, ehe er 2020 verstarb. Sein Charakter bringt eine peinliche Note in die Geschichte, die jedoch auch eine bedeutende emotionale Tiefe entfaltet.
Judith hingegen versteht schnell die inneren Kämpfe Leonards und beginnt, ihm zu helfen, aus seiner Komfortzone herauszukommen. Diese Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren sorgt für überraschende Wendungen und bietet dem Publikum sowohl komische als auch berührende Szenen.
Den Charakter des Wandlers spielen
Heino Ferch hat in einem Interview betont, dass es ihm besonders viel Freude bereitet, einen „seltsamen, verklemmten Typen“ wie Leonard zu spielen. Seine Begeisterung für die Darstellung von Personen, die anders sind und in ihrer eigenen Welt leben, treibt ihn an. Ferch zeigt mit dieser Rolle seine schauspielerische Bandbreite und schafft es, bei den Zuschauern Empathie für seinen Charakter zu erzeugen.
Die Chemie zwischen Ferch und Wedhorn ist bemerkenswert, und diese Zusammenarbeit ist nicht die erste ihrer Art. Die beiden haben bereits in dem Film „Liebe verjährt nicht“ zusammengearbeitet und zeigen, dass sie auf der Leinwand ein harmonisches Duo bilden. Ihre wiederholte Kooperation verdeutlicht, dass sich talentierte Schauspieler oft aufeinander verlassen können und eine besondere Dynamik entwickeln.
Zusammengeführt durch einen schicksalhaften Auftrag im Campuscafé und die Herausforderungen, die das Leben ihnen stellt, entfaltet sich eine Geschichte darüber, wie zwei gegensätzliche Persönlichkeiten lernen können, sich gegenseitig zu akzeptieren und zu unterstützen. Ihre Reise ist nicht nur amüsant, sondern auch inspirierend, da sie aufzeigt, wie das Leben durch Beziehungen mit anderen, selbst mit denen, die auf den ersten Blick so anders erscheinen, bereichert werden kann.
„Liebe ist unberechenbar“ ist somit mehr als nur eine romantische Komödie; es ist eine Erzählung über das Lernen, das Verstehen und das Unberechenbare, das in menschlichen Beziehungen liegt. Die Erstausstrahlung dieser durchdachten Geschichte im NDR verspricht nicht nur Unterhaltung, sondern auch wertvolle Einblicke in die Vielfalt zwischenmenschlicher Beziehungen.