Eine unangemeldete Protestaktion von Landwirten vor der Allgäuer Zeitung hat nun juristische Folgen. Das Kemptener Amtsgericht verurteilte einen 59-jährigen Landwirt wegen Nötigung in 15 Fällen zu einer Geldstrafe von insgesamt 1.800 Euro. Der Mann hatte am 4. Februar mit mindestens vier weiteren Teilnehmern die Zufahrten zum Verlag mit Traktoren blockiert, was die Auslieferung von Zeitungen erheblich verzögerte. Vor Gericht zeigte er Reue und entschuldigte sich für sein Verhalten. Die Staatsanwaltschaft stellte fest, dass er „beabsichtigt, jedenfalls aber billigend in Kauf genommen“ hatte, dass 15 Fahrer nicht das Gelände verlassen konnten.
In einem weiteren Verfahren wurde eine 20-jährige Landwirtin vom Amtsgericht Kaufbeuren zu einer Geldstrafe von 2.200 Euro verurteilt, nachdem sie ein Geständnis abgelegt hatte. Insgesamt nahmen rund 400 Personen an der Protestaktion teil, die gegen die als „einseitig und regierungsfreundlich“ empfundene Berichterstattung der Allgäuer Zeitung gerichtet war. Während der Verlag auf eine Anzeige gegen die Bauern verzichtete und stattdessen das Gespräch suchte, laufen noch zwei weitere Verfahren wegen Nötigung in diesem Zusammenhang. Das Urteil gegen den 59-Jährigen ist noch nicht rechtskräftig. Details zu den Vorfällen sind bei www.allgaeuer-zeitung.de nachzulesen.