In Ingenried wird derzeit eine Entscheidung getroffen, die alle Bürger betrifft. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung strömten die Einwohner in die Mehrzweckhalle, um die Diskussion über die künftige Unterbringung von Geflüchteten im Ort zu verfolgen. Der Bedarf an Wohnraum für diese Gemeinschaft ist trotz der aktuellen politischen Herausforderungen ungebrochen und jetzt verlangen die Gegebenheiten nach einer nachhaltigen Lösung.
Dringender Handlungsbedarf
Aktuell sind die Geflüchteten in einem Übergangsquartier untergebracht, dessen Vertrag Ende August ausläuft. Um die Situation der Bewohner zu stabilisieren, haben die Asylbeauftragten des Landkreises, Bernhard Pössinger und Helmut Hartl, den Ingenrieder Gemeinderat um eine verbindliche Entscheidung gebeten. Bürgermeister Georg Saur betonte die Dringlichkeit des Themas, da ein zeitgerechter Beschluss erforderlich ist, um die langfristige Unterbringung sicherzustellen.
Verschiedene Optionen für die Zukunft
Um die beste Lösung zu finden, wurden im Vorfeld zehn mögliche Standorte untersucht. Nach eingehender Abwägung blieben drei vielversprechende Varianten. Die erste Idee, die bereits frühzeitig diskutiert wurde, basierte auf dem Umbau des Gasthauses Sonne. Dieses Konzept stellte sich jedoch als sehr kompliziert und kostenintensiv heraus, was die Mehrzahl der Ratsmitglieder dazu veranlasste, diese Option nicht weiter zu verfolgen.
Das Brugger-Anwesen im Fokus
Die beiden verbleibenden Optionen konzentrierten sich auf das Brugger-Anwesen. Die erste sah den Abbruch des alten Gebäudes vor, während die zweite einen Umbau des bestehenden Wohntrakts anvisierte. Überraschenderweise brachte die Diskussion um die dritte Variante eine zusätzliche Möglichkeit hervor: die Schaffung von barrierefreien Wohneinheiten über dem Dorfladen. Diese soliden Überlegungen, angeführt von Hartl, fanden Beachtung, da sie als die wirtschaftlichste Lösung gelten, die auch die Bedürfnisse der Gemeinden im Blick behält.
Stimmen aus der Gemeinschaft
Die Sitzungen zeigten, dass die Meinungen der Gemeinderäte geteilt waren. Vor der finalen Abstimmung äußerte Gemeinderat Andreas Fichtl Bedenken bezüglich des fehlenden Platzes und möglicher Auswirkungen auf den Dorfladen und den neuen Dorfpark. Trotz dieser Bedenken wurde die Abstimmung durchgeführt, und das Ergebnis war etwas unerwartet. Die Mehrheit entschied sich für den Abriss des Brugger-Anwesens und den danach folgenden Neubau für die Unterbringung von Geflüchteten.
Ein Schritt in die Zukunft
Mit neun Ja- und vier Nein-Stimmen hat der Gemeinderat am Ende der Sitzung entschieden, die Liegenschaft offiziell zur Verfügung zu stellen. Diese Entscheidung markiert nicht nur einen praktischen Schritt zur Schaffung von Wohnraum, sondern auch einen bedeutenden sozialen Schritt in Richtung Integration und Unterstützung von Geflüchteten in der Gemeinde. Die Überplanung des Areals wird nun dem Landratsamt anvertraut, um die nächsten Schritte in diesem wichtigen Vorhaben einzuleiten.
– NAG