Die Mobilitätslandschaft im Landkreis Weilheim-Schongau wird ab November 2024 durch einen neuen Rufbus-Service revolutioniert. Der „Blaues-Land-Bus“ wird die Gemeinden Eglfing und Obersöchering besser an das öffentliche Nahverkehrssystem anknüpfen und somit die Lebensqualität der Anwohner nachhaltig erhöhen.
Der Rufbus als zukunftsweisendes Modell
Mit der Einführung des „Blaues-Land-Bus“ wird ein innovatives Verkehrssystem geschaffen, das abseits traditioneller Linienverkehrsmodelle arbeitet. Der Bus wird nicht an feste Fahrpläne gebunden sein. Stattdessen können Passagiere zwischen 7 und 20 Uhr einen Bus über eine Handy-App oder telefonisch bestellen. Diese Flexibilität könnte eine wichtige Rolle dabei spielen, die Anzahl der Fahrgäste zu steigern und die umliegenden Gemeinden besser zu vernetzen.
Hintergründe und Entscheidungen
Der Kreistag stimmte einstimmig dafür, jährlich 35.000 Euro für den Betrieb des Busses bereitzustellen. Dies zeigt die breite Unterstützung des Projekts unter den Kommunalpolitikern. Veronika Schellhorn, Mobilitätsreferentin des Landratsamtes, betonte, dass es vor allem darum gehe, „echte Zahlen“ zur Nutzung und zu den Bedürfnissen der Fahrgäste zu erhalten. Diese Informationen sind entscheidend, da der Rufbus im Landkreis eine neuartige Einrichtung darstellt.
Die Kostenstruktur und deren Aufteilung
Die Finanzierung des „Blauen-Land-Bus“ erfolgt durch die Gemeinden und den Landkreis, die sich die Kosten teilen. Eine der Herausforderungen, mit denen der öffentliche Personennahverkehr konfrontiert ist, ist die Anbindung abgelegener Orte. Anstatt große, leere Busse auf starren Routen fahren zu lassen, bietet der neue Rufbus eine bedarfsgerechte Lösung, die den individuellen Bedürfnissen der Bürger gerecht wird.
Ein Beitrag zur Entlastung des Verkehrssystems
Der „Blaues-Land-Bus“ hat das Potenzial, das bestehende Verkehrssystem zu entlasten. Viele Bewohner in Eglfing und Obersöchering sind derzeit stark auf Schulbusse angewiesen, um Anschluss an den öffentlichen Verkehr zu finden. Diese Abhängigkeit könnte durch das flexible Rufbus-System erheblich reduziert werden. Zudem könnte die Einführung des Busses auch einen Beitrag zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs leisten, was positive Auswirkungen auf die Umwelt hätte.
Ausblick und Zukunftsperspektiven
Die Umsetzung dieses Projekts könnte als Modell für ähnliche Initiativen in anderen Gemeinden im westlichen Teil des Landkreises dienen. Die positive Resonanz der Kommunalpolitiker und das einstimmige Ja im Kreistag unterstreichen den Willen, die Mobilität in den ländlichen Gebieten zu verbessern. Der Erfolg dieses Testballons wird maßgeblich davon abhängen, wie gut der Dienst von den Anwohnern angenommen wird und welche Daten zur Nutzung gesammelt werden können.
Die Chancen stehen gut, dass der „Blaues-Land-Bus“ in naher Zukunft ein fester Bestandteil des ÖPNV-Angebots wird und als Beispiel für andere ländliche Regionen dienen kann, die auf der Suche nach innovativen Verkehrslösungen sind.
– NAG