Weilheim-Schongau

Schongau plant neue Unterkunft für Geflüchtete: 34 Wohnungen auf der Wilhelm-Köhler-Straße

In Schongau wurde am 1. August 2024 eine Informationsveranstaltung abgehalten, um die Pläne für den Bau von vier Wohnblöcken mit insgesamt 34 Wohnungen für Geflüchtete auf einem Grundstück in der Wilhelm-Köhler-Straße zu erläutern, was für die langfristige Unterbringung und Integration von Asylsuchenden in der Stadt von großer Bedeutung ist.

In einer zunehmend angespannten Wohnsituation in Schongau plant das Landratsamt den Bau einer Unterkunft für Geflüchtete. Dies wurde kürzlich bei einer Informationsveranstaltung bekannt gegeben, die das Interesse der Anwohner weckte und zahlreiche Fragen aufwarf.

Die Bedeutung des Projekts für Schongau

Das Vorhaben, vier zweigeschossige Wohnblöcke mit insgesamt 34 Wohnungen auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern an der Wilhelm-Köhler-Straße zu errichten, hat weitreichende Bedeutung für die lokale Gemeinschaft. Angesichts der aktuellen Flüchtlingslage ist es wichtig, Unterkünfte zu schaffen, die den Menschen eine Perspektive bieten. Bürgermeister Falk Sluyterman betonte, dass bereits 361 Geflüchtete in Schongau leben und die neuen Wohnungen helfen sollen, die Situation zu entlasten. Die geplante Unterkunft könnte die Maximalbelegung auf 481 erhöhen, was mehr ist als während der ersten Flüchtlingswelle 2015/2016.

Die Planungsdetails im Fokus

Die vier Wohnblöcke sollen für jeweils maximal 30 Personen ausgelegt sein. Jedes Zimmer wird Platz für zwei Personen bieten und eine Gesamtgröße von 12 Quadratmetern haben, während die Wohnräume 20 Quadratmeter umfassen. Eine besondere Berücksichtigung findet die Barrierefreiheit im Erdgeschoss, um allen Bewohnern die Nutzung der Räume zu erleichtern. Geplant ist zudem ein zweigruppiger Kindergarten, um Familien vor Ort zu unterstützen.

Der Verlauf der Informationsveranstaltung

Bei dem Treffen in der Mensa der Berufsschule führte Bernhard Pössinger von der Kontaktstelle Asyl und Integration durch den Abend. Die Veranstaltung war gut besucht, und die Anwohner hatten viele Fragen zur Planung und Durchführung des Projekts. Ein zentrales Anliegen war die Kinderbetreuung, die gerade in einer Situation mit vielen Familien eine enorme Herausforderung darstellt.

Herausforderungen und Unterstützungsmöglichkeiten

Die Unterstützung der hiesigen Bevölkerung ist für eine erfolgreiche Integration unerlässlich. Pössinger wies auf das Integrationskonzept hin, das bereits in anderen Gemeinden erfolgreich umgesetzt wurde, wo Geflüchtete aktiv in das soziale Leben eingebunden werden konnten. In Schongau wurde vor Kurzem ein Integrationscafé eröffnet, das als Anlaufstelle für Geflüchtete dient und den Austausch sowie die Unterstützung fördert.

Kritische Stimmen und Lösungsansätze

Die geplante Unterkunft wirft auch kritische Fragen auf. Bürgermeister Sluyterman äußerte Bedenken hinsichtlich der Integrationsbereitschaft der Bevölkerung und den Herausforderungen einer Vielzahl von Kindern in der Betreuung. Das Landratsamt sowie die Stadtverwaltung betonen jedoch, dass sie gemeinsam Lösungen finden möchten, um die Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen, insbesondere im Hinblick auf die Schul- und Kinderbetreuung.

Ein Ausblick auf die nächsten Schritte

Der Baubeginn ist für in einem halben Jahr vorgesehen, und die Bauzeit wird voraussichtlich etwa eineinhalb Jahre betragen. Pössinger appellierte an die Bürger, Verständnis und Solidarität zu zeigen: „Es sind Menschen, die flüchten mussten und dringend Hilfe benötigen.“

Diese Entwicklungen stehen nicht nur für eine notwendige Maßnahme zur Unterbringung, sondern auch für den Willen der Stadt, eine inklusive und helfende Gemeinschaft für alle zu schaffen.

NAG

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