Die Debatte um Windenergie wird in Peiting durch ein neues Denkmalschutzkonzept wiederbelebt, das den Weg für drei Windkraftanlagen in der Nähe der Wieskirche ebnen könnte. Der Landkreis Weilheim-Schongau hat lange Zeit stagnierende Windkraftprojekte zu beklagen, während Nachbarlandkreise bereits Fortschritte gemacht haben. Dies könnte sich nun ändern, da eine umfassende Studie zeigt, dass die geplanten Windräder außerhalb der Sichtlinie der berühmten Wieskirche liegen.
Wichtige Entwicklungen in der Windkraftnutzung
Die Gemeinde Peiting ist seit der Errichtung einer ersten Windkraftanlage am Bühlach vor 20 Jahren ein Vorreiter in der Windkraftnutzung. In den letzten Jahren stagnierte jedoch der Ausbau der Windenergie, während andere Regionen bereits mehrere Anlagen in Betrieb genommen haben. Das neue Gutachten, das von einem Experten-Team aus Aachen erarbeitet wurde, könnte nun den Anstoß für den Bau von drei weiteren Windrädern geben.
Neue Perspektiven durch das Gutachten
Das 134 Seiten umfassende Gutachten, welches von Kreis und Kommune in Auftrag gegeben und zu 80 Prozent vom Freistaat gefördert wurde, beschäftigt sich mit der Machbarkeit von Windkraftanlagen in der Umgebung der Wieskirche. Es beleuchtet die Topografie und identifiziert Zonen, die für Windkraftprojekte geeignet sind. Diese werden im Rahmen eines neuen Denkmalschutzkonzepts berücksichtigt, das die Bedeutung des Weltkulturerbes nicht außer Acht lässt.
Ein Jahr der Forschung und Planung
Das Team hat ein Jahr lang an der Studie gearbeitet und eine Vielzahl von Aspekten wie die bestehende Kulturlandschaft, alte Pilgerwege und die Sichtachsen zur Wieskirche erfasst. Experten betonen die Qualität der Studie, die nun als Grundlage für die Integration in die Windkraft-Regionalplanung dient. Franziska Haas vom Landesamt für Denkmalpflege bezeichnete das Gutachten als „fundamentales Werk“.
Regulatorische Herausforderungen bleiben bestehen
Obwohl das Gutachten nun vorliegt, stehen die Planer noch vor Herausforderungen. Zum Beispiel ist dennoch ein „Heritage Impact Assessment“ erforderlich. Es bleibt abzuwarten, wie die UNSESCO und andere Behörden auf die Ergebnisse reagieren werden. Sprecher der Gemeinde zeigten sich jedoch optimistisch, dass die neuen Windräder trotz dieser Hürden genehmigt werden könnten, da die Beeinträchtigungen als gering eingeschätzt werden.
Ein Lichtblick für die Region
Die Schaffung eines kommunalen Denkmalschutzkonzepts steht im Zentrum der Bemühungen um den Ausbau der Windkraft in Peiting. Dieses Konzept berücksichtigt sowohl die Erhaltung des Welterbes als auch die Notwendigkeit, erneuerbare Energiequellen zu erschließen. Experten rechnen damit, dass die endgültige Entscheidung der UNSESCO innerhalb der nächsten zwei Jahre fallen könnte.
Die Entwicklung der Windkraftprojekte in Peiting steht für einen Hoffnungsschimmer im Bereich erneuerbarer Energien und zeigt, wie kreative Planungsansätze genutzt werden können, um nachhaltige Lösungen im Einklang mit dem Denkmalschutz zu finden.
– NAG