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„Ein Abend voller Galgenhumor: Kreislers Lieder im Weimarer Kabarett“

Weimar. Im Weimarer Kabarett findet ein neues Ereignis statt, das die Kunstform nach wie vor lebendig hält. Bernhard Liebermann und Thierry Gelloz präsentieren einen Abend voller Musik und Satire, inspiriert von Georg Kreisler, einem der bedeutendsten Kabarettisten des 20. Jahrhunderts. Die Premiere von „Tauben vergiften im Park“ erfolgt am 5. September um 19.30 Uhr im Kirms-Krakow-Haus.

Die zeitlose Relevanz von Galgenhumor

Die Lieder von Georg Kreisler sind nicht nur künstlerisch wertvoll, sondern spiegeln auch die Herausforderungen der heutigen Zeit wider. Kreisler erkannte schon früh, dass in einer komplexen Welt Humor, insbesondere der schwarze Humor, eine essentielle Rolle spielt. „Die einzige richtige Einstellung zur heutigen Welt ist die eines gepflegten Galgenhumors“, stellte er fest. Dies bringt die Darbietung von Liebermann und Gelloz auf den Punkt, denn sie beleuchten die Schwierigkeiten und Absurditäten des Lebens mit einer Mischung aus Witz und Melancholie.

Ein Blick auf Georg Kreislers Lebenswerk

  • Geboren 1922 in Österreich, floh er 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft in die USA.
  • Erst 1955 kehrte er in seine Heimatstadt Wien zurück und erlangte Berühmtheit.
  • Kreisler lehnte die Klassifizierung als Kabarettist ab, war aber als Komponist, Sänger und Dichter dennoch einflussreich.
  • Seine Lieder, von heiter-böse bis melancholisch-kritisch, sind bis heute beliebt.

Ein Programm für die Region

Das Weimarer Kabarett ermöglicht es den Bürgern, sich mit der Kunstform vertraut zu machen und gleichzeitig die besonderen Themen von Kreislers Werk zu entdecken. Die musikalische Umsetzung durch Thierry Gelloz am Klavier kombiniert die lyrischen Inhalte meisterhaft mit eindrucksvoller Melodik. Bernhard Liebermann bringt die Texte mit seiner eindringlichen Stimme zum Leben und lädt das Publikum ein, sich über relevante gesellschaftliche Probleme Gedanken zu machen.

Ein Aufruf zur Teilnahme

Das Kabarett bietet nicht nur einen kulturellen Genuss, sondern regt auch zur Reflexion an. „Geh‘ma Tauben vergiften im Park!“ ist nicht nur ein Titel, sondern ein eindringlicher Aufruf, die Augen für die Eigenheiten und Widersprüche des Lebens zu öffnen. Diese Veranstaltungsreihe könnte ein wichtiger Schritt sein, um den Galgenhumor in der aktuellen Diskussion über gesellschaftliche Themen wiederzubeleben und die Rolle des Kabaretts als Kritikmedium zu stärken.

NAG

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