Weißenburg-Gunzenhausen

Wolferstadt plant Bürgerenergie: Photovoltaik und Windkraft im Fokus

In Wolferstadt wird in Zusammenarbeit mit der EnBW ODR geplant, auf dem Uhlberg bis zu sechs Windräder zu errichten, um die lokale Energiezukunft nachhaltig zu gestalten und die Wertschöpfung in der Region zu fördern, was eine zentrale Diskussion bei der Informationsveranstaltung am Montagabend mit rund 120 Bürgern war.

In der Gemeinde Wolferstadt ist ein bemerkenswerter Wandel in der Diskussion um nachhaltige Energieversorgung spürbar. Angekurbelt von den jüngsten Initiativen des Energieversorgers EnBW-ODR aus Ellwangen, sind die Planungen für Windkraft- und Photovoltaikanlagen in die nächste Phase gegangen. Eine Bürgerenergie-Genossenschaft steht im Zentrum dieser Entwicklung, die darauf abzielt, die Energiewende gemeinsam mit der Bevölkerung zu gestalten und die wirtschaftlichen Vorteile lokal zu verankern.

Einbindung der Bevölkerung in die Projekte

Die zentrale Botschaft von Sebastian Maier, Vorstand der EnBW ODR, ist die Bedeutung der Akzeptanz in der Bevölkerung. Nur wenn die Bürger hinter dem Projekt stehen, wird eine Umsetzung in Betracht gezogen. Dies verdeutlicht, dass die Energiewende nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch ein gemeinschaftliches Unterfangen darstellt. Bürger, Kommune und Unternehmen müssen eng zusammenarbeiten, um die Herausforderungen erfolgreich zu meistern und regionale Wertschöpfung zu fördern.

Regenerative Energiekonzepte für Wolferstadt

Geplant ist die Errichtung von bis zu sechs Windrädern auf dem Uhlberg, der mit über 600 Metern Höhe als einer der höchsten Punkte im Landkreis Donau-Ries gilt. Diese Fläche ist aufgrund der dort herrschenden „Windhöffigkeit“ ideal für die Windkraftnutzung. Darüber hinaus sollen auf einer Fläche von etwa 20 Hektar Photovoltaik-Module installiert werden, was die regenerative Energiegewinnung in der Region erheblich steigern würde.

Wirtschaftliche Aspekte im Fokus

Ein entscheidender Punkt für den Erfolg der Projekte ist die finanzielle Tragfähigkeit. Die EnBW ODR setzt auf eine Rendite zwischen sechs und sieben Prozent, um das wirtschaftliche Risiko abzusichern. Maier erläuterte, dass die Gewinne, Steuern und Abgaben überwiegend in der Gemeinde verbleiben sollen, was der lokalen Wirtschaft zugutekommt und die Abhängigkeit von externen Energiequellen reduziert.

Herausforderungen bei der Flächenakquise

Die Flächen für die Windkraftanlagen befinden sich im Eigentum der Bayerischen Staatsforsten und der Hospitalstiftung Wemding. Um an diese Flächen zu gelangen, muss EnBW ODR an einem Auswahlverfahren teilnehmen, was eine Herausforderung darstellt, da es auch andere Interessenten gibt. Die Verhandlungen und der Ablauf dieses Verfahrens werden entscheidend für die Realisierung der Projekte sein.

Zukunftsperspektiven für die Region

Die Informationsveranstaltung im Gasthaus Oberer Wirt, die von Bürgermeister Philipp Schlapak organisiert wurde, bot Raum für einen konstruktiven Austausch zwischen Bürgern und Vertretern der EnBW ODR sowie der Bayerischen Staatsforsten. Rund 120 Interessierte folgten der Einladung und konnten ihre Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf den Untergrund und die Natur vorbringen. Der Dialog zeigt, dass eine Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Schlüssel zum Erfolg ist.

Die bevorstehenden Projekte zur Wind- und Solarenergie können nicht nur einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft für Wolferstadt darstellen, sondern auch als Modell für andere Gemeinden dienen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen möchten. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Pläne konkretisieren und welche Schritte notwendig sind, um die Projekte erfolgreich umzusetzen.

NAG

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