Das Stadtfest in Nordenham, das vom 8. bis 11. August stattfindet, zeigt, dass Barrierefreiheit in öffentlichen Veranstaltungen nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist. Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket hat die City-Managerin Ilona Tetzlaff dafür gesorgt, dass Rollstuhlfahrer und andere Menschen mit Einschränkungen die Festlichkeiten ungehindert genießen können. Eine wichtige Neuerung ist eine erhöhte Plattform vor der Hauptbühne, die es Personen im Rollstuhl ermöglicht, das Geschehen klar zu sehen.
Bedeutung der Barrierefreiheit
Die Initiative von Tetzlaff wird von den Senioren- und Behindertenbeiräten der Stadt und des Landkreises Wesermarsch äußerst positiv aufgenommen. Albert Mumme, Vorsitzender des Kreisbehindertenbeirats, erklärt: „Das Konzept sollte ein Modell für andere Kommunen darstellen.“ Diese Unterstützung unterstreicht die Bedeutung der Barrierefreiheit, insbesondere bei Veranstaltungen, die für alle Bürger zugänglich sein sollten. Heinz-Hermann Noelcke, der Vorsitzende des Senioren- und Behindertenbeirats Nordenham, hebt hervor, dass der Anteil mobilitätseingeschränkter Menschen stetig wächst. Es sei daher unerlässlich, ihnen den Zugang zu öffentlichen Veranstaltungen zu erleichtern.
Verbesserte Zugänglichkeit
Um die Barrierefreiheit beim Stadtfest weiter zu erhöhen, wurden mehrere gezielte Maßnahmen umgesetzt. So werden insgesamt 17 schwerbehinderten Parkplätze in der Nähe des Marktplatzes zur Verfügung stehen. Diese reservierten Stellplätze sind speziell für Menschen mit einer „außergewöhnlichen Gehbehinderung“ gedacht und garantieren eine einfache Anreise.
Innovative Lösungen für Veranstaltungen
Ein weiteres zentrales Anliegen war die Problematik der Schlauchbrücken, die häufig als Hindernis für Rollstuhlfahrer fungieren. Um dieses Problem zu lösen, hat Tetzlaff 24 zusätzliche Rampen aus Kunststoff beschafft. Diese Rampen erleichtern den Zugang zu den Bereichen, in denen Strom- und Wasserleitungen abgedeckt sind. Somit können Rollstuhlfahrer an sechs definierten Punkten auf dem Marktplatz die Überwege mit Leichtigkeit nutzen.
Sanitäre Einrichtungen und Schutzmaßnahmen
Um den Bedürfnissen der Besucher gerecht zu werden, wurden auch barrierefreie Sanitäranlagen eingerichtet. Diese finden sich sowohl an der öffentlichen Toilette am Nordrand des Marktplatzes als auch in speziellen Containern an strategischen Punkten. Zusätzlich wird die Plattform, auf der Rollstuhlfahrer eine gute Sicht auf das Geschehen haben, mit einem Geländer abgesichert, um Sicherheit und Komfort zu gewähren. „Viele Einrichtungen zur Barrierefreiheit sind relativ einfach umzusetzen“, kommentiert Tetzlaff. „Es kommt darauf an, den Willen dazu zu zeigen.“
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung
Mit diesen Maßnahmen setzt Nordenham ein Zeichen für Toleranz und Inklusion. Es zeigt, dass öffentliche Feste für alle Bürger offen sein sollten, unabhängig von ihren körperlichen Möglichkeiten. Diese Initiative könnte andere Gemeinden anregen, ähnliche Konzepte zu entwickeln, um eine barrierefreie und inklusive Gesellschaft zu fördern.
– NAG