In einem unerwarteten Vorfall hat der Braker Falkner Franz-Otto Müller seit dem letzten Freitag seinen Wüstenbussard Harriet vermisst. Die Umstände ihres Entfliehens sind besonders dramatisch, da es an dem Tag stürmisch war. Der Vorfall ereignete sich gegen 16.30 Uhr, als der Vogel, der normalerweise für die Beizjagd eingesetzt wird, unter widrigen Wetterbedingungen entflog.
Ungewöhnlich ist dieser Vorfall nicht nur wegen der Art des Vogels, sondern auch wegen der Seltenheit, mit der Wüstenbussarde in der Region Wesermarsch anzutreffen sind. Normalerweise sind es vor allem Haustiere wie Katzen und Hunde, die entlaufen, weshalb die Gemeinde aufgerufen wird, ein wachsames Auge auf die Gegend zu haben.
Detektive auf vier Flügeln
Die Vermutung von Müller ist, dass Harriet mit dem starken Wind in Richtung Nordosten geflogen sein könnte, möglicherweise sogar über den Weserfluss. Dennoch denkt er, dass der Bussard eher in der Nähe von Brake oder Kirchhammelwarden verweilt. Der Falkner hat die Polizei über den Vorfall informiert, ist jedoch auch auf die Mithilfe der Bürger angewiesen. Hinweise über den Verbleib von Harriet sind für ihn von großer Bedeutung.
Harriet könnte den Menschen eher leicht auffallen. Als amerikanischer Wüstenbussard ist sie größer als der bei uns heimische Mäusebussard und hat eine markante Gefiederfarbe, die rot-braune Schwingen und ein auffällig weißes Schwanzende umfasst. Zudem trägt sie in der Falknerei übliche Ledergeschüh, die mit einem langen Geschühriemen verbunden sind. Interessierte, die möglicherweise Harriet sichten, können sich unter der Telefonnummer 0157/85259914 bei Müller melden.
Das Anlocken von Harriet könnte sich jedoch als schwierig gestalten, da der Vogel nicht unbedingt auf ihren Namen reagiert. Müller vermutet, dass sie sich gerade in Bäumen oder auf Masten versteckt hält, was eine Auffindung nicht gerade leicht macht. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass sie vielleicht im Flug entdeckt wird oder eine Weile auf einem Dach sitzt.
Keine Bedrohung für Menschen oder Haustiere
Bei der Suche nach Harriet gibt es jedoch keinen Grund zur Panik. Der Falkner beruhigt die Bevölkerung, dass der Vogel in akuter Gefahr nicht sei. Zum Zeitpunkt ihres Entfliegens war sie satt, und auch wenn sie nach ein paar Tagen hungrig werden könnte, ist der Wüstenbussard in der Lage, selbst nach Nahrung zu jagen. Für den Menschen oder Haustiere, wie Hunde, besteht keine echte Gefahr. Der Vogel hat keine aggressiven Vorlieben gegenüber anderen Tieren und ist durch ihre Jagdgewohnheiten daran gewöhnt, mit Hunden umzugehen.
Die Suche nach der entflogenen Harriet ist nicht nur eine persönliche Angelegenheit für Franz-Otto Müller, sondern auch ein Appell an die Gemeinschaft, einander zu helfen. Vögel wie Harriet repräsentieren nicht nur den Reichtum der Natur, sondern auch die Bindung, die viele Falkner zu ihren Tieren aufbauen. Wer Hinweise hat oder Harriet zu Gesicht bekommt, sollte sich nicht scheuen, die erforderlichen Kontakte zu Müller aufzunehmen. Vielleicht wird dieser besondere Vogel bald wieder in die Hände ihres Falkners zurückkehren.