Ursachen und Auswirkungen der weltweiten Wasserkrise
Die Arte-Dokumentation „Wohin die Flüsse verschwinden“ wirft einen alarmierenden Blick auf die zunehmende Knappheit der lebenswichtigen Ressource Wasser. Die Ausstrahlung des Films am Dienstagabend (9. Juli) um 20.15 Uhr auf Arte markiert einen wichtigen Schritt in der Sensibilisierung für dieses drängende Umweltproblem.
Die Statistiken sprechen eine klare Sprache: Global gesehen entfallen 70 Prozent des Wasser-Verbrauchs auf die Landwirtschaft. Diese Branche wird daher als Hauptverantwortlicher für die weltweite Wasserkrise identifiziert. Die steigende Nachfrage nach Wasser bei gleichzeitig begrenzter Verfügbarkeit führt zu einem „extremen Wasserstress“ in vielen Regionen der Welt. Mittlerweile sind mehr als ein Viertel der landwirtschaftlich genutzten Flächen in wassergestressten Gebieten angesiedelt.
Um die Folgen dieser Krise abzumildern, müssen jedoch intelligente und nachhaltige Lösungsansätze gefunden werden. Ein Beispiel sind die negativen Auswirkungen von Betonkanälen im Nildelta in Ägypten. Diese Maßnahme führte zu erhöhtem Salzgehalt im Boden und einem Absinken des Grundwasserspiegels. Landwirt Mohamed el-Gogary bringt die Bedenken der Agrarbranche auf den Punkt: Die Bewässerungsprobleme und der Rückgang der Niederschläge stellen eine massive Herausforderung für Ägypten als Agrarnation dar.
Die Dokumentation deckt entlang von sechs Flüssen auf vier Kontinenten auf, wie die Übernutzung und Verschmutzung von Wasser die existenzielle Ressource bedrohen. Insbesondere die Produktion von Futtermitteln und der übermäßige Fleischkonsum tragen zur Austrocknung von Flüssen wie dem Ebro in Spanien oder dem Colorado in den USA und Mexiko bei. Große Agrarkonzerne profitieren dabei von dieser Entwicklung, während die Umwelt und die Bevölkerung leiden.
Die Arte-Dokumentation zeigt jedoch auch Hoffnungsschimmer in Form von innovativen Ansätzen zur Bewältigung der Wasserkrise. Beispiele wie der Abriss von Staudämmen in Frankreich oder die Nutzung von Hydrophonik in einer ägyptischen Oase vermitteln, dass es Möglichkeiten gibt, die Flüsse wieder zum Leben zu erwecken. Der Film endet mit positiven Beispielen aus Indien, wo der sogenannte „Wassermann“ mit traditionellen Techniken Wüstenflüsse wieder zum Fließen bringt.
Es liegt an uns als Gesellschaft, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und nachhaltige Lösungen für die globale Wasserkrise zu finden. Die Arte-Dokumentation „Wohin die Flüsse verschwinden“ ist ein Weckruf, der uns alle dazu aufruft, aktiv zu werden. Denn Wasser ist Leben, und es liegt an uns, seine Zukunft zu sichern.
– NAG