Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit zieht es viele Thüringer nach draußen. Die Sonne lädt ein zu entspannenden Aktivitäten in der Natur, sei es beim Wandern im Wald, einem Tag am See oder beim Erkunden neuer Orte. Während der Sommerferien feiern viele Menschen die Rückkehr zur Natur, die oft lange vermisst wurde. Doch inmitten dieser Freizeitvergnügen sollten die Thüringer wachsam sein, denn eine Krankheit breitet sich in der Region aus, die ernsthafte Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann.
Gefährliche Krankheit im Außenbereich
Der Landesverband der Barmer Krankenkasse hat in einer aktuellen Pressemitteilung auf einen besorgniserregenden Anstieg von Borreliose- und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hingewiesen. Diese Erkrankungen treten überwiegend durch Zeckenstiche auf und stellen besonders für Naturliebhaber ein Risiko dar. Die Zahlen für das Jahr 2024 zeigen bereits 138 gemeldete Borreliose-Fälle und acht FSME-Fälle – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, in dem nur 110 Borreliose-Fälle registriert wurden.
Ursachen und betroffene Regionen
Birgit Dziuk, die Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen, führt den Anstieg auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen ist der milde Winter zu erwähnen, der zu einer größeren Population von Zecken geführt hat. Zum anderen sorgt die Festival- und Urlaubssaison für einen Anstieg der Aktivitäten im Freien, was die Wahrscheinlichkeit von Zeckenstichen erhöht. Besonders betroffen sind die Landkreise Saale-Orla, Jena und Ilm-Kreis, wo die meisten Borreliose-Erkrankungen verzeichnen werden. Auffällig ist auch, dass die Stadt Suhl mit drei von acht FSME-Fällen eine besondere Hochburg darstellt.
Vorbeugende Maßnahmen und Sicherheitstipps
Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, empfiehlt die Barmer besonders auf die Entdeckung und Entfernung von Zecken zu achten. Wurde man gestochen, ist es ratsam, keine Panik zu verspüren, denn nicht alle Zecken sind Träger gefährlicher Krankheiten. Dziuk rät dazu, die Zecke umgehend mit einer feinen Pinzette oder einer speziellen Zeckenkarte zu entfernen und auf keinesfalls öl- oder klebstoffhaltige Hausmittel zurückzugreifen, da diese die Gefahr einer Infektion erhöhen können.
Aufmerksamkeiten nach einem Zeckenbiss
Nach einem Zeckenbiss ist es wichtig, die Stichstelle genau zu beobachten. Bildet sich eine ringförmige Hautrötung oder treten Symptome wie Fieber oder Gliederschmerzen auf, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Das Wohl der eigenen Gesundheit und der Gesundheit von Haustieren steht an erster Stelle: Eine frühzeitige Entfernung der Zecke kann das Infektionsrisiko erheblich senken.
Insgesamt zeigt sich, dass Naturvergnügen in Thüringen auch mit gewissen Risiken verbunden ist. Durch bewusste Achtsamkeit und präventive Maßnahmen können Bürger und Besucher der Region jedoch aktiv dazu beitragen, dem Anstieg von Zecken übertragenen Krankheiten entgegenzuwirken, und die Sommerzeit in vollen Zügen genießen.
– NAG