Die Hochwasserkatastrophe im Paartal Anfang Juni hat nicht nur die Stadt Schrobenhausen, sondern auch benachbarte Gemeinden betroffen. Die enormen Wassermengen führten zu einer ernsthaften Gefährdung von Mensch und Natur, was die Dringlichkeit des Hochwasserschutzes für die gesamte Region unterstreicht. Die lokalen Behörden, die Wasserwirtschaftsämter und Fachleute arbeiten derzeit eng zusammen, um die bestehenden Schutzmaßnahmen zu überarbeiten und die Planung zu beschleunigen.
Ursachen der Hochwassersituation
Vor rund acht Wochen kam es im Schrobenhausener Stadtgebiet zu extremen Hochwasserereignissen, ausgelöst durch die Überlagerung der Scheitelwellen von Paar und Weilach. Dieses Phänomen, eingeschätzt als „HQ extrem“, brachte Wassermengen mit sich, die weit über den für 100-jährige Hochwasserereignisse prognostizierten Abflusswerten lagen. Experten des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) Ingolstadt betonen, dass ohne zusätzliche Maßnahmen – wie der temporären Erhöhung von Mauern mit Sandsäcken – der bestehende Hochwasserschutz nicht ausreichend gewesen wäre.
Kollektive Verantwortung für den Hochwasserschutz
Die Verantwortung für den Hochwasserschutz fällt nicht ausschließlich auf die Stadt selbst, sondern erfordert eine koordinierte Anstrengung aller Beteiligten. Landrat Peter von der Grün betont, dass die bestehenden gesetzlichen Instrumente unzureichend sind. „Die Uhr tickt, das laufende Verfahren muss jetzt beschleunigt werden“, erklärt er. Der vollständige Schutz vor zukünftigen Hochwasserereignissen erfordert nicht nur die Überarbeitung aktueller Pläne, sondern auch eine Entbürokratisierung durch den Gesetzgeber.
Notwendige Schritte zur Verbesserung des Hochwasserschutzes
Ein zentraler Aspekt zur Erhöhung der Sicherheit ist die Anpassung des Bebauungsplans „Leipa“, der derzeit ein Hindernis darstellt. Ein neuer Stadtratsbeschluss zur Änderung des B-Plans wird bereits bearbeitet. Darüber hinaus müssen weitere Prüfungen, wie die artenschutzrechtliche Prüfung durch die Untere Naturschutzbehörde, erfolgen, um sicherzustellen, dass der Hochwasserschutz nachhaltig umgesetzt werden kann.
Gemeinsame Anstrengungen für eine sichere Zukunft
Bürgermeister Harald Reisner fordert vehement, dass eine Hochwasserkatastrophe dieses Ausmaßes nicht wieder auftreten darf. „Wir müssen jetzt mit Nachdruck daran arbeiten, dass der Hochwasserschutz realisiert werden kann“, so Reisner. Es ist klar, dass nur durch ein integratives Vorgehen der verschiedenen Institutionen und durch transparente Kommunikation mit der Bevölkerung die notwendige Sicherheit geschaffen werden kann.
Ausblick: Verantwortlichkeiten klären und Fortschritte erzielen
Der Freistaat Bayern übernimmt 50 Prozent der Kosten für die Hochwasserschutzmaßnahmen, während die Stadt Schrobenhausen die restlichen 50 Prozent tragen muss. Es steht nun an, dass die verschiedenen Verfahren effizient koordiniert und alle notwendigen Analysen zügig abgeschlossen werden, um eine Wiederholung der tragischen Ereignisse zu vermeiden. „Eine fundierte Planung ist der Schlüssel zur Sicherheit der Bürger“, schließt von der Grün.
– NAG