In der ländlich geprägten Region Horb, inmitten der Erntezeit, hat ein bemerkenswerter Besuch für Aufmerksamkeit gesorgt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Mack hatte die Gelegenheit, mit dem Nebenerwerbslandwirt Michael Keßler auf dessen Mähdrescher zu fahren. Diese Aktion symbolisiert nicht nur ein persönliches Erlebnis, sondern wirft ein Licht auf die Herausforderungen, denen die Landwirte gegenüberstehen.
Abhängigkeit von der Natur
„Es muss zügig gehen, die nächsten Gewitter sind bereits vorhergesagt“, erklärte Mack während seines Besuchs auf den Rapsfeldern. Die Abhängigkeit der Landwirte von den Launen der Natur wird in Zeiten des Klimawandels immer deutlicher. „Die Risiken ertragreicher Ernten steigen, und am Ende geht es um die Sicherung unserer Lebensmittel“, warnte er. Der Klimawandel hat direkte Auswirkungen auf die Landwirtschaft und verdeutlicht die Notwendigkeit von politischen Maßnahmen, die tatsächlich wirksam sind.
Frustration unter Landwirten
Keßler, der die politischen Entwicklungen kritisch betrachtet, bestätigt die anhaltende Frustration unter den Landwirten. „Der Frust bei den Bauern sitzt tief. Jede neue Verordnung führt zu weiteren Belastungen – personell und finanziell“, äußerte er seinen Unmut. Die Realität der Bauern steht oft im Widerspruch zu den Entscheidungen, die in den Büros der Politiker getroffen werden, weit entfernt von den praktischen Herausforderungen, mit denen die Landwirte täglich konfrontiert sind.
Anforderungen an die Politik
In einem Gespräch über die politische Unterstützung für die Landwirtschaft stellte Mack fest, dass die jüngst verabschiedeten Agrarmaßnahmen nicht ausreichen. „Es sollte der Landwirtschaft Erleichterungen bringen, doch wirkliche Erleichterung merke ich bei unseren Bauern nicht“, sagte er und kritisierte die unzureichenden steuerlichen Entlastungen im Vergleich zu den Belastungen, die auf die Betriebe zukommen. Experten schätzen, dass allein die Streichung der Agrardieselsubventionen Landwirte mit 440 Millionen Euro belasten wird.
Wachstumsherausforderungen in der Landwirtschaft
Die Zahlen verdeutlichen die bedeutende Rolle der Landwirte: Ein Landwirt kann heute bis zu 134 Personen ernähren, fast doppelt so viele wie noch vor dreißig Jahren. „Wir müssen die Leistungen unserer Landwirte mehr würdigen. Sie brauchen gute Rahmenbedingungen und eine faire Entlohnung“, betonte Mack. Um den Herausforderungen der Landwirtschaft nicht nur zu begegnen, sondern diese auch langfristig zu sichern, sei eine grundlegendere Unterstützung und Wertschätzung von entscheidender Bedeutung.
Die Situation in Horb ist nicht nur ein lokales Problem, sondern spiegelt einen größeren Trend innerhalb der Landwirtschaft wider. Angesichts der wachsenden Herausforderungen durch den Klimawandel und politische Entscheidungen, die oft unzureichend sind, wird die Situation der Landwirte in ganz Deutschland zunehmend prekär.
– NAG