Ein Kampf um Sauberkeit im Park Warmer Damm
In der schönen Stadt Wiesbaden haben sich die Nilgänse in den letzten Jahren zu einem ernsthaften Problem entwickelt. Diese ursprünglich aus Afrika stammenden Vögel bewohnen mittlerweile nicht nur die Reisinger-Anlagen, sondern auch den beliebten Park Warmer Damm. Während die Gänse eine bunte Bereicherung der Natur darstellen, bereiten sie den Bürgern zunehmend Kopfschmerzen durch die massiven Verschmutzungen, die sie hinterlassen.
Massive Verschmutzung durch Nilgans-Kot
Die Situation am Warmen Damm hat sich so weit verschärft, dass viele Anwohner die Verunreinigung durch Gänsekot als unzumutbar empfinden. Ein zunehmender Verdacht besteht darin, dass die Nilgans-Population nicht nur die Grünflächen nutzt, sondern sich auch während ihrer mausernden Phase dort versammelt. Diese Zeit, in der die Vögel flugunfähig sind, erfordert geeignete Lebensräume, was zu einer höheren Konzentration der Tiere führt und, wie die Stadtverwaltung bestätigt, die Reinigung der Flächen stark erschwert.
Maßnahmen zur Reduzierung der Nilgans-Population
Um der ständigen Verunreinigung Einhalt zu gebieten, haben die Stadtverantwortlichen und Experten der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) im Mai beschlossen, Maßnahmen zur Reduzierung der Gänse zu ergreifen. Ein provisorischer Staketenzaun wurde am Teichufer errichtet, um den Zugang der Nilgänse zum Wasser zu erschweren und dadurch ihre Anzahl zu verringern.
Dieser Zaun ist nicht nur ein strategisches Element im Umgang mit der Situation, sondern stellt laut Verwaltung auch sicher, dass die Brutphase anderer Wasservögel nicht gestört wird. Der Zaun wird bis Oktober 2024 vor Ort bleiben, während die Effektivität der Maßnahme beobachtet wird.
Vandalismus stellt große Herausforderung dar
Während diese Maßnahmen sinnvoll erscheinen, zeigt sich jedoch ein bemerkenswerter Widerstand seitens einiger Anwohner und Vogelschützer. Der Zaun wurde kürzlich schwer beschädigt, als Unbekannte große Löcher in ihn schnitt. Dies wurde als klarer Akt des Vandalismus gewertet, der den Zugang für die Nilgänse erleichtern sollte. Die Stadt hat umgehend reagiert und den Zaun wieder instand gesetzt, um den Fortschritt der Maßnahmen nicht zu gefährden.
Vorläufiger Erfolg und Ausblick
Bislang scheint die Maßnahme Wirkung zu zeigen: Aktuelle Beobachtungen zufolge sind nur noch acht Nilgänse am Warmen Damm anzutreffen, während sich der Großteil der Vögel in den angrenzenden Reisinger-Anlagen und im Kurpark aufhält. Bürger berichten bereits von einer merklichen Reduktion der Verschmutzung in diesem Gebiet.
Der Ausblick bleibt jedoch ungewiss. Ob der Zaun eine dauerhafte Lösung darstellen wird, hängt entscheidend von den kommenden Monaten ab. Die Stadt plant, die Auswirkungen der Maßnahmen zu analysieren und eine mögliche dauerhafte Lösung zu entwickeln, die sich harmonisch in die denkmalgeschützte Parklandschaft einfügt. Die Situation rund um den Warmer Damm bleibt – sowohl für die Naturschützer als auch für die Anwohner – spannend und fordert ein stetiges Aushandeln zwischen dem Schutz der Natur und den Bedürfnissen der Gemeinschaft.