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Rekordbaum in Ruppichteroth: 7,20 Meter und viele Geheimnisse

Im Juli 2024 wurde in Ruppichteroth eine Esskastanie mit einem Umfang von 7,20 Metern zum größten Baum im Rhein-Sieg-Kreis erklärt, deren geheimnisvolles Alter und Ursprung noch unbekannt sind, was sie zu einem bedeutenden Naturdenkmal macht.

Im Herzen von Ruppichteroth befindet sich eine Wahrzeichen der Natur: eine majestätische Esskastanie, die mit ihrem Umfang von 7,20 Metern im Juli 2024 als der größte Baum im Rhein-Sieg-Kreis anerkannt wurde. Dieses beeindruckende Exemplar ist nicht nur ein botanisches Wunder, sondern auch ein Zeugnis der Geschichte und der Umweltveränderungen, die diese Region geprägt haben.

Die beeindruckende Dimension der alten Esskastanie

Die Verdickung des Stammes und die Breite der Äste der Esskastanie geben einen klaren Hinweis auf ihr Alter, das Schätzungen zufolge zwischen 180 und 400 Jahren schwanken könnte. Dr. Norbert Möhlenbruch, der Vorsitzende des Naturschutzbeirates des Rhein-Sieg-Kreises, deutet darauf hin, dass das wahre Alter im Nebel der Geschichte verborgen bleibt. „Die Wahrheit liegt wohl, wie immer, in der Mitte“, bemerkt er mit einem Schmunzeln. Vor mehr als vier Jahrzehnten begegnete er diesem Baum, und seitdem ist seine Faszination nicht erloschen.

Die Rolle der Esskastanie im Klimawandel

In einer Zeit, in der Klimawandel und Umweltschutz zunehmend in das öffentliche Bewusstsein rücken, spielen Esskastanien eine wichtige Rolle in der Wiederaufforstung. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, zeigt sich die Esskastanie besonders anpassungsfähig gegenüber Hitze und Trockenheit. Diese Resilienz macht sie zu einem geeigneten Kandidaten für Aufforstungsprojekte in unseren Breiten.

Entdeckungsreise in die Vergangenheit

Der Weg zu dieser ehrwürdigen Esskastanie führt durch einen Teil des alten Waldes von Ruppichteroth, wo sich historische Elemente mit der Natur verbinden. Möhlenbruch, der auch als Jäger tätig ist, hat ein besonderes Auge für die Veränderungen der Umgebung. Auf dem Weg entdecken sie Überreste der Burg Rotscheroth und alte Gräben, die eine Geschichte erzählen, die mit dieser Baum-Sorte verknüpft ist. „Die Burgbesitzer könnten diese Kastanie gepflanzt haben, um von ihren Früchten, den Maronen, zu profitieren“, mutmaßt er, während er den zerfallenen Hügel erklärt, der einst zur Fischzucht diente.

Ein Baum in der Community

Die Esskastanie ist nicht nur ein Baum, sondern ein Teil der Gemeinschaft von Ruppichteroth. Viele Bewohner der Region sind sich über die Bedeutung dieses Baumes bewusst und betrachten ihn als ein Stück ihrer Heimatgeschichte. Menschen wie Dr. Möhlenbruch sind sich der Verantwortung bewusst, diesen Schatz für künftige Generationen zu bewahren. „Wenn wir ihm genug Licht und Platz geben, hat dieser Baum sicher noch viele Jahrzehnte vor sich“, ermutigt Möhlenbruch, während er die Vitalität des Baumes lobt, der selbst nach Sturmschäden noch immer stolz dasteht.

Ein Ausblick in die Zukunft

Mit seinem geschätzten Wachstum und der Lebenskraft betrachtet Möhlenbruch optimistisch die Zukunft der Esskastanie. „100 Jahre schafft die Esskastanie sicher noch“, sagt er und hebt das Maßband an, um den beeindruckenden Umfang nochmals zu betonen. Darüber hinaus liegen Hoffnungen darauf, dass die Esskastanie eine Vorreiterrolle im Zuge von Aufforstungs- und Naturschutzprojekten übernehmen kann. Ruppichteroth könnte somit nicht nur Heimat eines imposanten Baumes, sondern auch eines Symboles für den aktiven Naturschutz werden.

NAG

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