Rottach-Egern (dpa/lby) – Am kommenden Sonntag, um zwölf Uhr mittags, wird Rottach-Egern am Tegernsee zur traditionellen Kulisse für ein ganz besonderes Fest. Wenn das Wetter mitspielt, wird ein strömender Strom von Zuschauerinnen und Zuschauern erwartet, um dem Rosstag beizuwohnen. In dieser charmanten Gemeinde im Landkreis Miesbach werden rund 200 festlich geschmückte Pferde durch die Straßen ziehen, was diesen Tag zu einem nicht nur für die Anwohner, sondern auch für viele Gäste unvergesslichen Erlebnis macht.
Aber es sind nicht nur die Pferde, die das Interesse der Zuschauer wecken werden. Ein abwechslungsreiches Spektakel erwartet die Besucher, zu dem auch Kutschen, Chaisen, Landauer und historische Wagen zählen. Diese prächtigen Gefährte, zusammen mit beeindruckenden Brauereigespannen, werden den festlichen Umzug begleiten und ein Gefühl von Tradition und bayerischer Kultur vermitteln.
Der Umzug durch Ellmau und der Segen der Pferde
Ein Höhepunkt des Rosstags ist der Zug durch den Ortsteil Ellmau. Dort findet an einem freien Altar eine segensreiche Zeremonie statt, bei der die Pferde und ihre Reiter für das kommende Jahr ihren Segen erhalten. Dieser Brauch ist nicht nur eine Hommage an die tief verwurzelten Traditionen der Region, sondern auch eine Momentaufnahme des Respekts, den die Menschen hier für die Tiere und die Landwirtschaft hegen. Nach dieser Zeremonie wird der festliche Zug dann zum Festplatz weiterziehen, wo das Feiern in vollem Gange ist.
Besonders erfreulich ist, dass der Umzug von Trachtengruppen und Blaskapellen begleitet wird, darunter auch Musiker aus Tirol und Südtirol. Diese kulturellen Darbietungen schaffen eine fröhliche Atmosphäre, die das Gemeinschaftsgefühl unterstreicht und die Besucher motiviert, das bunte Treiben zu genießen.
Eine Tradition, die lebt
Der Rosstag hat eine lange Tradition, die vor mehr als 50 Jahren begann. Der Pferdeliebhaber Thomas Böck hatte die Idee, dieses Fest ins Leben zu rufen, um die lokalen Fuhrleute zusammenzubringen. Unter dem Motto «d’Fuhrleut kemman z’amm» fand die erste Veranstaltung statt. Nach dem Tod von Böck im Jahr 2007 wird der Rosstag nun von der Gemeinde organisiert und erfreut sich unverändert großer Beliebtheit. Es ist ein Zeichen dafür, wie tief verwurzelt diese Tradition im Herzen der Menschen ist und wie sehr sie die Verbindung zur Natur und den Tieren schätzen.
Für viele, die regelmäßig am Rosstag teilnehmen, ist das Fest nicht nur ein saisonales Event, sondern ein Stück Heimat, das Erinnerungen weckt und Generationen verbindet. Die Tatsache, dass auch zahlreiche Besucher außerhalb der Gemeinde an diesem Fest teilnehmen, spricht für die Anziehungskraft des Rosstags. Er verkörpert nicht nur die lokale Kultur, sondern zieht auch Menschen an, die die bayerische Lebensart und Tradition schätzen.
Wenn man durch Rottach-Egern schlendert und die festlich geschmückten Pferde sieht, wird einem schnell klar, dass der Rosstag weit mehr ist als nur ein Umzug. Es ist ein Fest der Gemeinschaft, der Wertschätzung für die Landwirtschaft und eine Einladung, die ländliche Kultur Bayerns hautnah zu erleben. Besucher und Einheimische sind herzlich eingeladen, dieses besondere Ereignis gemeinsam zu feiern und unvergessliche Momente zu schaffen.
Ein Tag voller Freude und Tradition
Der Rosstag in Rottach-Egern verspricht nicht nur eine paradiesische Kulisse für Liebhaber traditioneller Ausritte und geschichtsträchtiger Fahrzeuge, sondern auch eine Vielzahl an Erlebnissen, die das bayerische Lebensgefühl zelebrieren. Ob jung oder alt, jeder wird hier auf seine Kosten kommen und die herzliche Atmosphäre genießen können, die an diesem besonderen Tag den Tegernsee umhüllt. Daher sollten sich alle, die Möglichkeit haben, diesen Sonntag im Kalender anstreichen und diesen Anlass nicht verpassen.
Der Rosstag in Rottach-Egern ist nicht nur ein lokales Ereignis, sondern hat auch tiefe Wurzeln in der bayerischen Kultur. Historisch gesehen war die Nutzung von Pferden für den Transport von Gütern und Personen unverzichtbar. Der Rosstag erinnert somit an die wichtige Rolle, die Pferde im ländlichen Leben gespielt haben. Im Laufe der Jahre hat sich dieser Brauch weiterentwickelt und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit, sowohl bei den Einheimischen als auch bei Touristen.
Tradition und Brauchtum
Bei diesem Fest steht das Brauchtum im Vordergrund. Der Rosstag wird oft von traditionellen Tänzen und Musik begleitet, die das bayerische Erbe widerspiegeln. Trachtengruppen und Blaskapellen sorgen dafür, dass die Zuschauer in die Atmosphäre der Region eintauchen können. Für viele ist es eine Gelegenheit, alte Freundschaften zu pflegen und neue Bekanntschaften zu schließen, während die festlich geschmückten Pferde und historischen Wagen durch die Straßen ziehen.
Einblicke in die Pferdezucht
Der Umgang mit Pferden und die Pferdezucht sind über Jahrhunderte in Bayern verankert. Die Region rund um den Tegernsee hat eine lange Tradition in der Zucht von Warmblütern, die nicht nur für landwirtschaftliche Zwecke, sondern auch für Freizeit und Sport geschätzt werden. Zuchtveranstaltungen und Pferdeshows im Rahmen des Rosstags stellen die Vielfalt und Schönheit der Rassen vor. Dies fördert das Bewusstsein für die Relevanz der Pferde in der heutigen Gesellschaft und die Notwendigkeit, diese Traditionen zu bewahren.
Besucherzahlen und wirtschaftliche Auswirkungen
Der Rosstag zieht jährlich Tausende von Besuchern an, was sich positiv auf die lokale Wirtschaft auswirkt. Gastronomiebetriebe, Hotels und Einzelhändler profitieren von dem Zustrom von Touristen, die die regionale Kultur erleben möchten. Laut Schätzungen der Gemeinde Rottach-Egern besuchen etwa 5.000 bis 10.000 Menschen die Veranstaltung, was eine bedeutende Anzahl für die kleine Gemeinde darstellt. Diese Einnahmen helfen, die Infrastruktur und lokale Projekte zu unterstützen.
Vergangenheit und Gegenwart
Der Rosstag wurde vor über 50 Jahren von Thomas Böck ins Leben gerufen und hat sich seitdem als fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Region etabliert. Im Vergleich zu früher hat sich der Umfang des Festes verändert. Während die ersten Veranstaltungen eher klein und lokal geprägt waren, zieht der Rosstag heute viele Menschen aus verschiedenen Regionen an. Nach dem Tod von Böck im Jahr 2007 übernahm die Gemeinde die Organisation und bewahrt damit das kulturelle Erbe.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Rosstag nicht nur eine Feier der Pferde und des ländlichen Lebens ist, sondern auch eine Plattform für die Stärkung der Gemeinschaft und die Förderung des bayerischen Brauchtums. Die Veranstaltung ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Traditionen über Generationen hinweg gepflegt werden können und gleichzeitig eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielen.