Im Stadtwald von Montabaur haben Kinder die Möglichkeit, die Natur auf eine ganz besondere Art und Weise zu erleben. Während der Sommerferien fanden dort Waldferien statt, an denen rund 60 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren teilnahmen. Diese Initiative wurde von der Waldpädagogin Victoria Mayer ins Leben gerufen und bot in einem dreitägigen Erlebnisprogramm zahlreiche Aktivitäten direkt in der Natur.
Ein einzigartiges Lernumfeld
Die Waldferien, die in zwei Etappen stattfanden, ermöglichen es Kindern, direkt mit der Natur zu interagieren. Das Programm umfasste nicht nur kreative Aktivitäten wie das Anfertigen von Namensschildern oder das Erstellen von Tierspuren, sondern auch praktische Erfahrungen wie das sichere Fällen eines Baumes. Dies geschah unter der Aufsicht von Marcel Wilhelmi, einem Forstwirt, und weiteren freiwilligen Helfern. Diese Erlebnisse fördern ein tiefes Verständnis für wald- und umweltpädago-gische Aspekte und machen Kinder für die Schönheit und die Herausforderungen der Natur sensibilisiert.
Einblicke in die Waldarbeit
Die Kinder erhielten nicht nur einen theoretischen Einblick in die Waldpflege, sondern konnten aktiv an der Fällung eines Baumes teilnehmen, der aufgrund seiner Schieflage eine mögliche Gefahr darstelle. Die präzise Vorbereitung und Sicherung während dieses Prozesses boten ihnen die Möglichkeit, wichtige Sicherheitsmaßnahmen zu lernen und zu verstehen, welche Verantwortung mit der Arbeit im Wald verbunden ist. Außerdem durften sie die Vorgänge nach der Fällung beobachten und sogar mit eigenen Händen kreativ arbeiten, um aus dem Baumstamm ein Sitzmöbel zu gestalten.
Waldpädagogik und Gemeinschaft
Das Erlebnis im Stadtwald diente jedoch nicht nur dem Wissenserwerb, sondern auch der Förderung des Gemeinschaftsgefühls unter den Kindern. Bei der gemeinsamen Analyse von Aufnahmen aus Wildkameras wurden Begeisterung und Teamarbeit sichtbar, als die Tiere, die im Wald leben, präsentiert wurden. Die Teilnahme an einem mittelalterlichen Holzspiel zeigte, wie lästige Technik in den Hintergrund geriet und die Kinder stattdessen in die traditionelle Spielwelt eintauchten.
Besuch der Stadtbürgermeisterin
Eine besondere Überraschung war der Besuch der Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher, die mit ihrem Jagdhorn für musikalische Unterhaltung sorgte. Obwohl die Kinder nicht über ihr geplantes Zeichen informiert waren, ließen sie sich von den Klängen schnell zur Grillhütte ziehen. Dieser Moment verdeutlichte, wie wichtig es ist, eine Gemeinschaft zu bilden und wie solche unerwarteten Erlebnisse die Ferien bereichern.
Zukunft der Waldpädagogik
Die Waldferien sind ein wichtiger Teil des im Sommer 2023 verabschiedeten Konzeptes „Stadtwald 2033“, das die wesentlichen Ziele für die Waldpflege und -nutzung in den nächsten Jahren festlegt. Stadt und Forstverwaltung arbeiten gemeinsam daran, Kinder für die Natur zu sensibilisieren und ihnen die Bedeutung des Waldes näherzubringen. Durch solche Initiativen wird nicht nur das Wissen der Kinder gefördert, sondern es entstehen auch wertvolle Erinnerungen und Erfahrungen, die das Naturbewusstsein künftiger Generationen stärken.
– NAG