In Mecklenburg-Vorpommern ist der Startschuss für die Zuckerrübenernte gefallen – doch das Wetter macht den Landwirten einen dicken Strich durch die Rechnung! Auf über 30.000 Hektar Land kämpfen die gut 300 Anbau-Betriebe mit drückender Hitze und unerbittlicher Trockenheit. Der Beginn der Ernte könnte nicht unglücklicher verlaufen!
Die Natur zeigt sich zurzeit von ihrer unangenehmsten Seite: Wo normalerweise saftige, nahrhafte Böden den Rüben beim Wachsen helfen, sind die Felder nun ausgedörrt und hart wie Stein. Die Maschinen, die normalerweise tonnenweise Erträge einfahren, bewegen sich träge über die Felder. Landwirt Bosse Keppler aus Kemmnitz bei Greifswald beschreibt die Situation prägnant: „Der kürzliche Regen hilft kaum, das ist der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein.“ Was zur Erntezeit fruchtbar sein sollte, gleicht eher einer herausfordernden Expedition.
Hitze schadet der Qualität
Doch nicht nur die Ernte selbst stellt die Landwirte vor große Aufgaben – auch die Lagerung wird zum Knackpunkt. Die geernteten Rüben liegen am Feldrand und leiden bereits unter der sengenden Hitze. Jede Be- und Entladung während des Ernteprozesses hinterlässt unschöne Abschürfungen und Druckstellen. Solche Schäden sind mehr als bloße Schönheitsfehler: Die Rüben setzen bei ihrem Heilungsprozess wertvollen Zucker zur Regeneration ein. Das Resultat? Ein sinkender Zuckergehalt, der die Erträge schmälern könnte.
Durchschnittlicher Zuckergehalt
Erste Proben aus dem Gebiet Vorpommern zeigen, dass der Brix-Wert – der Zuckergehalt der Rüben – aktuell bei 16,2 Prozent liegt. Ein Durchschnittswert, der erwartet werden kann, aber nicht gerade für Jubelstürme sorgt. Diese Frührodungen weisen normalerweise geringere Zuckerwerte auf; die später geernteten Rüben haben deutlich mehr Zeit, um Zucker zu bilden. Wird alles optimal laufen, könnte der Zuckergehalt bis auf beeindruckende 22 Prozent steigen!
Künftige Prognosen stimmen jedoch ganz optimistisch: Der Zuckerrüben-Anbauverband des Landes rechnet insgesamt mit einer soliden Erntebilanz bei Zuckergehalt und Erntemengen. Die regenreichen Monate des Frühjahrs haben für die „Königin der Ackerfrüchte“ – wie die Zuckerrübe oft genannt wird – wertvolle Bedingungen geschaffen. Mehr als zweieinhalb Millionen Tonnen Zuckerrüben könnten letztendlich von den Feldern geholt werden. Wenn die Wetterkapriolen nicht weiter sabotieren!
Abschließend bleibt zu hoffen, dass der Herbst mild bleibt und die Bauern die Zuckerrüben ohne weitere Hindernisse ernten können. Die Herausforderungen sind enorm und die Tapferkeit der Landwirte wird auf die Probe gestellt – während der Wettergott unbeeindruckt weitermacht!