In Zeiten von Konflikten und Krisen zeigen viele Menschen außergewöhnliche Solidarität und Hilfsbereitschaft. Dies ist besonders wahr für Gunther und Tanja Schuster aus Nieder-Mörlen, die seit dem Beginn des russischen Krieges in der Ukraine Hilfsgüter in das betroffene Land transportieren. Ihr aktuelles Projekt zielt darauf ab, einen Unimog mit Sanitätsaufbau für die Region Donezk zu beschaffen, um die Evakuierung verletzlicher Menschen zu unterstützen.
Hintergründe der Ukraine-Hilfe
Der Konflikt in der Ukraine begann am 24. Februar 2022 und hat das Leben vieler Menschen dramatisch verändert. Gunther Schuster und seine Frau Tanja, die aus der Ukraine stammt, haben seit diesem Datum unermüdlich humanitäre Hilfe geleistet. Sie haben bereits vier Mal die Ukraine und zudem fünf Mal die polnisch-ukrainische Grenze aufgesucht, um Notwendiges zu übergeben. Ihre Initiative spiegelt den unermüdlichen Einsatz wider, den viele im Angesicht von Kriegen zeigen.
Die Herausforderungen bei der Evakuierung
Eine der größten Herausforderungen, mit denen das Ehepaar Schuster konfrontiert ist, ist die Evakuierung von alten und gebrechlichen Menschen. Diese Gruppe zögert oft, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen, selbst wenn die Gefahr nah ist. „Oft warten sie bis es zu spät ist“, erklärt Tanja Schuster. Es ist in diesen Zeiten von entscheidender Bedeutung, dass diese verletzlichen Menschen zeitgerecht in Sicherheit gebracht werden.
Kooperation mit IKI für die Beschaffung des Unimogs
Für den Kauf des benötigten Fahrzeugs kooperiert das Ehepaar mit dem Bad Nauheimer Verein IKI, der sich um interkulturelle Kompetenz und Integration kümmert. Bereits in einer früheren Mission übergaben die Schusters ein Allradfahrzeug an einen Arzt in Isjum, einer Stadt in einem umkämpften Gebiet. Der Kontakt zum Arzt von dieser Lieferung blieb bestehen, und auf sein Wiederersuchen hin wurde die Idee geboren, einen Unimog zu beschaffen. „Die Infrastruktur ist dort zerstört, die Straßen sind mit normalen Fahrzeugen kaum befahrbar“, betont Gunter Schuster.
Finanzielle Unterstützung aus der Gemeinschaft
Trotz der bisherigen finanziellen Mittel, die das Ehepaar aus eigenen Ersparnissen und durch Spenden bei ihrem Käsestand aufgebracht hat, reicht es nicht aus, um die hohen Kosten für ein geeignetes Fahrzeug zu decken. Tanja Schuster erklärt: „Diese alten Fahrzeuge aus den 1980er-Jahren sind nicht billig, und alleine können wir das nicht stemmen.“ Um ihre Mission nicht zu gefährden, hoffen sie auf zusätzliche Unterstützung aus der Gemeinschaft.
Wie Sie helfen können
Wer das Ehepaar Schuster unterstützen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. An den Wochenmarkttagen in Bad Nauheim, dienstags und freitags, stehen sie persönlich zur Verfügung, um Fragen zu beantworten und Informationen über ihre Projekte auszutauschen. Alternativ kann auch per E-Mail Kontakt aufgenommen werden (info@kaese-schuster.de). Spenden können unter dem Verwendungszweck „Ukraineprojekt Schuster“ eingezahlt werden. Für Beträge ab 50 Euro werden Spendenquittungen ausgestellt, damit die Unterstützer einen Nachweis für ihre Hilfe haben.
In Krisenzeiten sind es oft die kleinen Gesten und die Hilfsbereitschaft der Einzelnen, die entscheidend sind. Gunther und Tanja Schuster zeigen, dass jeder Beitrag zählt und dass Menschlichkeit in schwierigen Momenten über nationale Grenzen hinweggeht.
– NAG