Die Einführung eines neuen Symbols und Wappens in Rinderbügen spiegelt nicht nur die Veränderungen innerhalb der Gemeinde wider, sondern auch das Bestreben, die ländliche Identität zu stärken. Die Bronzeskulptur des Heckebocks und das frisch designte Wappen sind zwei Maßstäbe, die tief in die Traditionen des Dorfs verwurzelt sind.
Der Heckebock als neues Wahrzeichen
In Rinderbügen ziert seit kurzem eine Bronzestatue eines Heckebocks den Dorfplatz. Diese Skulptur, die in Anlehnung an die landwirtschaftliche Geschichte des Ortes steht, fungiert als ein wichtiges Symbol für die Gemeinschaft. Initiator Erhard Peil hatte bereits in der Vergangenheit als treibende Kraft bei der Erstellung eines Denkmals für Emilie Knaf auf dem Büdinger Marktplatz gewirkt. Peils Vision, einen Heckebock zu schaffen, entstand aus den tiefen Wurzeln der Dorfbewohner, die sich nostalgisch an die Zeit erinnern, als Ziegen das Landschaftsbild prägten.
Realisation durch Herbert Deiss
Die Umsetzung des Heckebocks wurde dem renommierten Künstler Herbert Deiss anvertraut. Auf seine Weise überwindet Deiss die Herausforderungen der ländlichen Kunstproduktion. Er betont, dass auch kleine Gemeinden einen hohen ästhetischen Anspruch haben sollten. Der künstlerische Prozess umfasste mehrere Schritte, beginnend mit der Anfertigung einer Tonform bis hin zur endgültigen Bronze-Guss-Technik. Das Endresultat ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch eine Quelle des Stolzes für die Dorfbewohner.
Ein Blick in die Vergangenheit
Mit dem Heckebock wird auch die Geschichte von Rinderbügen lebendig. Historisch waren Ziegen der Hauptbestandteil der heimischen Landwirtschaft. Im Gegensatz zu benachbarten Dörfern war die Landwirtschaft in Rinderbügen stark von Bergbau-Operationen beeinflusst, was die lokale Tierhaltung veränderte. Der Besuch von Karsten Farr, dem Ortsvorsteher, bei Peil brachte das Bewusstsein für diese Tradition zurück. Farr schätzte den Wert der Ziegen und bezieht sich auf eine Zeit, in der der Heckebock wichtiger Teil der Identität des Ortes war.
Ein neues Wappen für Rinderbügen
Zusätzlich zur Statue wird das neue Wappen des Dorfes seit der Einweihung feierlich gehisst. Das Wappen, das zusammen mit einem Heraldiker entworfen wurde, kombiniert traditionelle Symbole der Region, darunter ein Eisen verhütteter Rennofen sowie zwei Bäche, die durch Rinderbügen fließen. Der Heckebock wurde ebenfalls in das Design integriert, was die Bedeutung des Tieres für die Dorfgemeinschaft unterstreicht. Der fröhliche Ausdruck des Bockes hebt sich positiv von früheren, düsteren Entwürfen ab und ermutigt die Dorfbewohner, sich mit ihrem neuen Symbol zu identifizieren.
Gemeinschaftliche Unterstützung und Engagement
Der Prozess, der zu diesen Neuerungen führte, wurde durch das Engagement von Peil sowie der Jagdgenossenschaft Rinderbügen gefördert, die zur Finanzierung des Projekts beitrugen. Zusätzlich sorgt der Erdinger-Stammtisch für die Pflege des Platzes, wodurch eine Gemeinschaftsinitiative ins Leben gerufen wurde, die das soziale und kulturelle Miteinander im Dorf stärkt.
Insgesamt stellt die Einführung des Heckebocks und das neue Wappen einen wertvollen Schritt dar, um die ländliche Identität zu fördern und gleichzeitig die Gemeinschaft in Rinderbügen zu vereinen. Mit Blick auf die zukünftige Landesgartenschau 2027 können diese Veränderungen als grundlegende Beiträge zu einer nachhaltigen kulturellen Entwicklung angesehen werden.