Wetteraukreis

Krisensituation in Kefenrod: Bürgermeisterin Frömel vor Abwahl

Die Gemeinde Kefenrod steht kurz vor einem Abwahlverfahren gegen Bürgermeisterin Kirsten Frömel, da die Verwaltung unter Personalmangel leidet und die Handlungsfähigkeit der Kommune gefährdet ist, was die Stabilität der kleinsten Gemeinde im Wetteraukreis ernsthaft bedroht.

Die Situation in der kleinen Gemeinde Kefenrod im Wetteraukreis hat sich in den letzten Wochen dramatisch zugespitzt. Nur vier Wochen vor dem geplanten Abwahlverfahren gegen die parteilose Bürgermeisterin Kirsten Frömel kündigen immer mehr Verwaltungsmitarbeiter, und auch Krankmeldungen häufen sich. Diese Entwicklungen machen deutlich, dass die Gemeinde nicht nur unter internen Konflikten leidet, sondern auch unter der kritischen Beobachtung der Kommunalaufsicht steht. Diese Entwicklungen werfen ein Schatten über die Handlungsfähigkeit der Verwaltung und die Stabilität der Gemeinde.

Der ländliche Charme von Kefenrod, das von einer engen Gemeinschaft geprägt ist, scheint zu bröckeln. Die Bürger, die stolz auf ihre Wurzeln zwischen dem Wolfsbach im Westen und der Bracht im Osten sind, beobachten angesichts der aktuellen Krise besorgt, wie die kommunalen Strukturen unter Druck geraten. In den letzten Monaten war die Bürgermeisterin, die vor ihrer Amtsübernahme im Jahr 2020 als Hoffnungsträgerin galt, zunehmend kritisiert worden. Das Vertrauen der Gemeindevertretung in Frömel schwindet, was sich in offenen Anfragen und Beschwerden über ihre Amtsführung äußert.

Herausforderungen in der Verwaltung

Die Schwierigkeiten, die mit dem Neubau des Kindergartens verbunden sind, sorgten für zusätzlichen Stress. Die ansteigenden Kosten und eine unzureichende Informationspolitik führten zu Verwirrung und Frustration unter den Bürgern und in der Gemeindevertretung. Trotz der Bemühungen von Frömel, die Situation zu erklären, blieben die Probleme ungelöst. Dies führte zu einem Gefühl der Unsicherheit, das den gesamten Verwaltungsapparat durchzieht.

Die Abwahl von Frömel ist jedoch nicht die einzige Sorge. Viele Mitarbeiter haben die Verwaltung bereits verlassen oder sind krankgeschrieben, was die verbleibenden Kräfte stark belastet. Ein Beispiel dafür ist Heinz Eckert, der für einige Wochen die Aufgaben des Bürgermeisters übernommen hat. Er beschreibt die Lage als verheerend und zeigt auf, dass nur noch eine Handvoll Mitarbeiter übrig ist, um die anfallenden Aufgaben zu bewältigen. Die Arbeitslast ist enorm, und wichtige Aufgaben bleiben unvollständig.

Die kommunalen Strukturen sind bereits an ihre Grenzen gestoßen. Die Hessische Gemeindeordnung sieht vor, dass mindestens 15 Mitarbeiter im Rathaus tätig sein sollten, doch aktuell sind nur noch sechs Beschäftigte verfügbar. Die Herausforderung wird dadurch verstärkt, dass die Gemeinde auch ohne einen gültigen Haushalt dasteht. Die Genehmigung der Kommunalaufsicht für den Haushalt wurde verweigert, was weitere Schwierigkeiten für die Handlungsfähigkeit der Verwaltung bedeutet.

In dieser angespannten Situation bleibt die Frage nach der Zukunft der Gemeindeverwaltung und der Bürgermeisterin offen. Bernd Kaufmann, der Vorsitzende der Gemeindevertretung, hat angedeutet, dass er im Falle einer Abwahl Frömels möglicherweise selbst für das Bürgermeisteramt kandidieren könnte. Sein Verhalten und die Dynamik in der Gemeinde lassen auf eine tiefere Unruhe schließen. Die verhärteten Fronten und der Verlust von Vertrauen machen die Wiederherstellung des Miteinanders zu einer schwierigen Herausforderung.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu klären, wie es mit der Gemeinde Kefenrod weitergeht. Die Risse im Idyll, das die Bewohner über Jahrzehnte hinweg genossen haben, sind deutlich sichtbar geworden. Bei sinkendem Vertrauen und zunehmendem Personalabbau wird die Rettung dieser ländlichen Kommune sowohl auf politischem als auch auf menschlichem Niveau eine enorme Aufgabe für alle Beteiligten darstellen.

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